Der Nordhimmel ist seit Jahren gut erforscht – dachte man zumindest. Erst vor einigen Monaten ist Astronomen eine gigantische Struktur um das Sternbild Großer Wagen aufgefallen. Kann es sein, dass der gigantische UV-Ring den Forschern erst jetzt aufgefallen ist? Tatsächlich sahen ihn Wissenschaftler auch schon vorher, erforschten ihn jedoch nicht weiter. Warum, erfährst du im Folgenden.
UV-Ring um Sternbild Großer Wagen: Forscher staunen
Wir scheinen unsere kosmische Nachbarschaft wohl nicht so gut zu kennen, wie bisher angenommen. Sonst wären Forscher nicht erst jetzt auf den riesigen UV-Ring gestoßen, der das komplette Sternbild des Großen Wagens umgibt. Die Forscher des Rudzer Boskovic Instituts in Zagreb können selbst kaum fassen, was sie da in unserem galaktischen Hinterhof aufgespürt haben. Entdeckt haben sie den Ursa-Major-Bogen bei einer erneuten Überprüfung der Daten des NASA-Weltraumteleskops Galaxy Evolution Explorer (GALEX).
Die Forscher vermuten, dass der UV-Ring 60 Grad des Nordhimmels umfasst. Sichtbar ist allerdings nur die Hälfte des Rings und zwar nur unter UV-Licht. Trotzdem können die Wissenschaftler aus Zagreb kaum glauben, dass diese diffuse Himmelsstruktur vorher noch nie entdeckt wurde.
Ring wurde schon 1997 gesichtet
Wie aus dem wissenschaftlichen Aufsatz hervorgeht, wurde der Bogen bereits im Jahr 1997 vom Astronomen Peter McCullough entdeckt, zumindest ein Teil davon. Er entdeckte damals eine schwache Linie von H-Alpha-Wasserstoffgas. Schon damals beschäftigte er sich in einem Artikel damit, worum es sich bei der Linie am Nordhimmel handeln könnte. Den Ring entdeckte er damals noch nicht.
Die Linie vervollständigten die Astronomen des kroatischen Instituts schließlich zu einem Bogen und weitere Messungen enthüllten, dass es sich um einen UV-Ring handelt.
Ring ist Ergebnis einer Schockwelle
Was die Entstehung des Rings um das Sternbild des Großen Wagens angeht, vermuten Forscher, dass er durch eine Schockwelle entstanden sein könnte. Die Strahlung einer solchen Explosion sorgt dafür, dass das Gas aus der Mitte weggeblasen und an den Rand gedrängt wird, wo es dann eine ringförmige, komprimierte Struktur bilden würde. Die Forscher nehmen an, dass die Explosion in nur 600 Lichtjahren Entfernung stattgefunden haben könnte.
Nun ist allerdings noch unklar, welche Art von Explosion genau für das Phänomen zuständig gewesen sein soll. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Explosion vor rund 100.000 Jahren passiert ist, so Scinexx.
Forscher stoßen immer wieder auf neue Theorien zum Universum. So kann es auch sein, dass die Erde sich viel früher formiert haben könnte, als angenommen. Diese vier Fakten über die Urknalltheorie sind sicher.