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Brauchst du einen Coronavirus-Mundschutz im Freien? Das sagen Forscher

Verhindert es die Ausbreitung von Covid-19, wenn du deinen Coronavirus-Mundschutz im Freien trägst? Darauf haben Experten die Antwort.

Frau mit Mundschutz steht vor einer vorbeifahrenden Bahn.
Christian Drosten findet klare Worte und erklärt

Es ist allgemein bekannt, dass Covid-19 sich via Tröpfchen und auch über Aerosole in der Luft ausbreiten kann. Wäre es daher nicht sinnvoll, den Coronavirus-Mundschutz auch im Freien zu tragen? Immerhin sind Ansteckungen in geschlossenen Räumen viel häufiger vorgekommen, als draußen. Also wie dringend benötigst du dann eine Maske, wenn du spazieren gehst?

Coronavirus-Mundschutz draußen wirklich nötig?

Eine bislang nicht offiziell publizierte Studie aus Japan beobachtete Personen, um ihre Kontakte zu verfolgen. Daraus sollte ein Gefühl für die Infektionskette gewonnen werden. Das Ergebnis zeigt, dass Menschen sich häufiger in Innenräumen infizieren. Dass du dich mit Covid-19 ansteckst, ist in geschlossenen Räumen 18,7-mal höher als im Freien. Kannst du draußen also getrost auf deinen Coronavirus-Mundschutz verzichten?

Coronavirus – Alle wichtigen Infos
Coronavirus – Alle wichtigen Infos

Epidemiologen aus London betonten in einer weiteren ungeprüften Studie, dass es bislang noch unklar ist, wie hoch das Übertragungsrisiko in Haushalten oder in einer größeren kommunalen Umgebung ist. Auch die Unterschiede zwischen der Ausbreitung innen und außen sind nicht bekannt. Wir wissen aber, dass der Erreger bis zu drei Stunden lang in der Luft überlebt, zumindest im Labor.

So verhält sich Covid-19 im Freien

Dass aber künstliche Bedingungen und die der Realität auseinandergehen, lassen sich natürlich keine genauen Aussagen darüber treffen, wie sich das Virus im Freien wirklich verhält. Viele Faktoren können es dabei beeinflussen. Vor allem Wind könnte den Erreger schneller vorantreiben. Ein Coronavirus-Mundschutz im Freien wäre also dann sinnvoll. Aber auch wenn niemand in Sicht ist? Forscher gehen davon aus, dass die Sorge um eine Ansteckung die Menschen dazu bewegt, die Maske draußen zu tragen. Ist diese Sorge denn berechtigt?

Ein mathematisches Modell zeigt, dass der Wind Tröpfchen vorantreibt. Dafür wurde das Modell der Fluiddynamik verwendet. Auch die Effekte der Kondensation und Verdunstung wurden berücksichtigt. Dabei kann der Erreger bis zu drei Meter durch die Luft getragen werden. Das ist natürlich ein weiterer Weg als der Mindestabstand von uns verlangt. Dennoch nicht unendlich weit.

Viele Faktoren greifen den Virus im Freien an

Es gab natürlich auch schon Beobachtungen, die gezeigt haben, dass Wind auch einen positiven Effekt haben kann. Immerhin sollen geschlossene Räume regelmäßig gelüftet werden. Das ist auch ein Grund, wieso du im Freien sicherer bist als in geschlossenen Räumen. An diesen Orten zirkuliert meistens nur die Luft des Innenraums. Befindet sich Covid-19 also in der Luft, muss das Virus schon Glück haben, schnell auf einen Wirt zu treffen, um sich zu verbreiten.

Je länger der Erreger in der Luft ist, desto kürzer ist seine Überlebensdauer. Sonnenschein, Hitze und Licht setzen ihm ebenfalls zu. Er verliert sein Schutzschild und kann nicht in die menschlichen Zellen eindringen. Anhand der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse gehen Forscher davon aus, dass du im Freien keinen Coronavirus-Mundschutz benötigst. Natürlich kannst du das frei entscheiden. Falls du dich in Menschenmengen befindest, kann eine Maske durchaus nicht schaden.

Eine Maske schützt auf eine völlig neue Weise. Maske zum Selbermachen? Diesen Coronavirus-Mundschutz empfiehlt Christian Drosten.

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