Beteigeuze ist einer der hellsten, uns bekannten Sterne am Nachthimmel. Doch seine Leuchtkraft wurde kürzlich von einer mysteriösen Verdunklung gehämmt. Während Beteigeuze keine Supernova durchmachen wird (zumindest nicht zeitnah), entdeckten Forscher des Max-Planck-Instituts eine andere Ursache für die Verdunklung. Die Sternoberfläche war wohl von dunklen Flecken übersehen. So erklären die Wissenschaftler sich das Phänomen.
Beteigeuze: Supernova bleibt noch aus
Rund 40 Prozent seiner Leuchtkraft hat der eigentlich so helle Stern während seiner Verdunklung verloren. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters spekulierten Forscher daher auf eine zeitnahe Supernova. Die Sternexplosion wäre so gewaltig gewesen, dass sie an unserem Nachthimmel die Helligkeit eines Halbmondes aufgewiesen hätte. Doch im Februar dieses Jahres wendete sich das Blatt und der bekannte Stern hat wieder begonnen in seiner vollen Kraft zu leuchten. Die Beteigeuze-Supernova blieb somit fürs Erste aus.
Doch wenn der Stern sich noch nicht auf eine Supernova vorbereitet hat, was löste die Verdunkelung dann aus? Dieser Frage sind die Forscher des Max-Planck-Instituts für Astronomie auf die Schliche gegangen. Das Ergebnis, auf das das Forscherteam um den leitenden Wissenschaftler Thavisha Dharmawardena gekommen ist. besagt, dass der Stern von riesigen Flecken bedeckt war. Sie seien so gigantisch gewesen, dass sie zwischen 50 und 70 Prozent der Sternoberfläche bedeckten.
Tickt Beteigeuze wie unsere Sonne?
Wie aus dem Forschungsbericht hervorgeht, hängt die Leuchtkraft eines Sterns mit seiner Oberflächentemperatur zusammen. Wäre der Stern lediglich geschrumpft, hätte sich seine Helligkeit gleichmäßig verringert. Da die Abstrahlung des Sterns jedoch ungleichmäßig beeinflusst wurde, gehen die Forscher von einer Temperaturveränderung aus. Die Oberflächentemperatur von Beteigeuze hätte sich deswegen auf 200 Kelvin verringert. So ist die ungleiche Temperaturverteilung entstanden, die die dunklen Flecken initiiert hat. Dort wo der Stern schwacher leuchtete, war die Temperatur geringer.
Es handelt sich also nicht um eine bevorstehende Beteigeuze-Supernova, wie bisher gedacht. Die Forscher merken an, dass die Entstehung solcher Flecken nicht unüblich ist, die Größe der dunklen Stellen beim erforschten Stern jedoch Fragen aufwirft. Deswegen wird das Forscherteam den Riesenstern weiterhin beobachten. Ziel ist es nun zu erfassen, ob Beteigeuze ähnliche Zyklen aufweist wie unsere Sonne. Auch die hat dunklere Flecken auf ihrer Oberfläche. Du willst mehr Infos über unseren Zentralstern? Hier erklären wir, woraus die Sonne besteht.