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Coronavirus-Behandlung entwickelt? Dieses Enzym soll helfen

Eine effektive und vor allem sichere Coronavirus-Behandlung gibt es bislang noch nicht. Dank eines bestimmten Enzyms soll sich das jedoch ändern.

Illustration eines Coronavirus
Eine Coronavirus-Ansteckung könnte durch einen Faktor beeinflusst werden. Foto: iStock.com/Just_Super

Seit Monaten schon forschen Wissenschaftler aus aller Welt an Impfstoffen, Medikamenten und Behandlungsmethoden für das Coronavirus (Covid-19). Bislang konnten sie zwar einige Teilerfolge, wie etwa die Entwicklung des Arzneimittels Remdesivir, feiern, eine sichere sowie effektive Coronavirus-Behandlung scheint es jedoch noch nicht zu geben. Das könnte sich nun jedoch ändern.

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Coronavirus-Behandlung: PLpro ist die Antwort

Der SARS-CoV-2-Erreger ist aggressiv und effizient. Dringt er in Zellen des menschlichen Körpers ein, nutzt er diese, um Proteine zu produzieren. Vor allem eines von ihnen bereitet Wissenschaftlern besonders große Sorgen. Es handelt sich dabei um das Enzym Papain-like Protease, kurz PLpro, das maßgeblich zur Vermehrung und Ausbreitung des gefährlichen Virus beiträgt. Doch könnte es schon bald zur Entwicklung einer Coronavirus-Behandlung dienen.

Ein internationales Forscherteam hat herausgefunden, dass PLpro Dreh- und Angelpunkt für einige wichtige Prozesse zu sein scheint. Wird das Enzym gehemmt, blockiert man nicht nur die Vermehrung des Erregers, sondern stärkt zugleich die Abwehrreaktion des Immunsystems. Unter der Federführung der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums Frankfurt hat das wissenschaftliche Kollektiv seine Erkenntnisse im Fachjournal Nature veröffentlicht.

PLpro hemmen, um SARS-CoV-2 zu bekämpfen

„Jüngste Berichte über neu identifizierte Inhibitoren von SCoV2-PLpro könnten zu einer raschen Entwicklung neuartiger Mittel zur Coronavirus-Behandlung führen, die eine doppelte Wirkung haben – sie blockieren die Ausbreitung von SARS-CoV-2 und fördern die antivirale Immunität im Wirt“, schreiben die Autoren der interdisziplinären Studie.

„Darüber hinaus stand die Hauptprotease von SARS-CoV-2 als potenzielles Zielmolekül gegen Covid-19 im Mittelpunkt des Interesses, und es wurden bereits mehrere neue Inhibitoren beschrieben“, heißt es weiter. „Die Kombination von Medikamenten, die auf essentielle SARS-CoV-2-Proteasen (PLpro und/oder Hauptprotease) abzielen, und Medikamenten, die auf die RNA-abhängige Polymerase von SARS-CoV-2 abzielen, könnte in Zukunft erfolgreiche therapeutische Optionen bieten.“

Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Entwicklung der Mittel zur Coronavirus-Behandlung voranschreiten wird. Einige Erfolge konnte die Wissenschaft in diesem Bereich immerhin schon feiern. Nicht nur hat das Coronavirus-Medikament Remdesivir in Theorie und Praxis mit Glanz und Gloria bestanden, auch Russchland scheint der Veröffentlichung eines Covid-19-Impfstoffs näher zu sein denn je.

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