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Schutz oder Gefahr: Dieser Faktor beeinflusst die Coronavirus-Ansteckung

Etwas, das in der Vergangenheit als lästig empfunden wurde, kämpft gegen eine Coronavirus-Ansteckung an. Doch Forscher wissen nicht, ob es wirklich Schutz bietet.

Illustration eines Coronavirus
Eine Coronavirus-Ansteckung könnte durch einen Faktor beeinflusst werden. Foto: iStock.com/Just_Super

Um uns vor Krankheiten zu schützen, nutzt unser Immunsystem eine mehrstufige Abswehrstrategie. Dazu gehört die Produktion von Antikörpern, es kommen aber auch verschiedene Abwehrzellen zum Einsatz. Darunter befinden sich sogenannten T-Zellen. Sie können die Oberflächenproteine des Erregers angreifen. Zusätzlich koordinieren sie die Immunantwort und die Antikörper-Produktion. Doch was hat das alles mit einer Coronavirus-Ansteckung zu tun? Forscher haben einen Zusammenhang zwischen T-Zellen von alten Krankheitsphasen und Covid-19 herstellen können.

Schutz oder Gefahr: Dieser Faktor beeinflusst die Coronavirus-Ansteckung

Schutz oder Gefahr: Dieser Faktor beeinflusst die Coronavirus-Ansteckung

Etwas, das in der Vergangenheit als lästig empfunden wurde, kämpft gegen eine Coronavirus-Ansteckung an. Doch Forscher wissen nicht, ob es wirklich Schutz bietet.

Coronavirus-Ansteckung: So helfen dir deine T-Zellen

Forscher sind darauf gestoßen, dass die Präsenz von bestimmten T-Zellen in deinem Körper, dabei helfen kann, deinen Krankheitsverlauf bei einer Coronavirus-Ansteckung zu beeinflussen. Auf dieses Ergebnis kam ein Forscherteam der Berliner Charité. Dafür wurde das Blut von 18 Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, und 68 gesunden Vergleichspersonen untersucht. Sie beobachteten das Verhalten der T-Helferzellen, auch CD4-T-Zellen genannt.

Die T-Zellen wurden verschiedenen Teilen des Spike-Proteins des Coronavirus ausgesetzt. Die meisten T-Zellen aus dem Blut der Infizierten reagierten auf die Teile des neuartigen Erregers. Dieses Verhalten war vorherzusehen, denn das Immunsystem der Patienten kämpft gerade gegen Covid-19. Daher konnte diese Reaktion auch im Reagenzglas beobachtet werden.

T-Zellen wiesen ein überraschendes Verhalten auf

Doch was überraschend war: Auch die T-Zellen von gesunden Probanden kämpften gegen das Protein-Teil an. Von 68 Teilnehmern gab es bei 24 T-Helferzellen, die die Fragmente des neuartigen Erregers als Eindringlinge erkannten und sich zur Wehr setzten. Das heißt, dass es Menschen gibt, die bislang einer Coronavirus-Ansteckung entgangen sind und dennoch bereits die Voraussetzungen des Immunsystems haben, um das Virus zu erkennen und zu bekämpfen.

Die Forscher wollten nun wissen, wie das sein kann und untersuchten die Reaktion genauer. Die T-Zellen der Infizierten reagierten auf fast alle Komponenten des Spike-Proteins von Covid-19. Wohingegen die T-Zellen der gesunden Personen dies nicht taten. Es zeigte sich, dass sie nur von Teilen des Proteins aktiviert wurden. Dadurch nehmen die Wissenschaftler an, dass es sich um ältere Zellen handelt. Sie müssen aber eng verwandt mit anderen Coronaviren sein. So könnten sie auf SARS-CoV zurückzuführen sein, oder auf die Erkältungs-Coronaviren. Durch ähnliche Merkmale von Covid-19 wurden die Zellen aktiviert.

Der Reaktionstest bestätigte das Ergebnis

Es wurden einige Reaktionstests mit gängigen Erkältungs-Coronaviren durchgeführt. Die T-Zellen reagierten auch auf diese. Das Forscherteam geht davon aus, dass die betroffenen Personen in der Vergangenheit schon einmal an einem harmlosen Coronavirus erkrankt waren. Sogenannten T-Helfer-Gedächtniszellen sind im Körper zurückgeblieben. Diese reagieren bereits auf den neuartigen Erreger.

30 Prozent der saisonalen Erkältung wird von Coronaviren ausgelöst. Im Durchschnitt steckt sich ein Erwachsener alle zwei bis drei Jahre mit einem der vier heimischen Erreger an. Die Forscher nehmen an, dass die kreuzreaktiven T-Helferzellen eine schützende Wirkung haben. Es könnten sich schneller Antikörper im Körper bilden, wenn es zu einer Coronavirus-Ansteckung kommt. Deine Symptome würden bei einer Infektion schwächer ausfallen. Das wäre die zu erhoffende Möglichkeit.

Doch es könnte auch Gefahr drohen

Aber auch das Gegenteil könnte der Fall sein. Die Kreuzimmunität könnte deinen Krankheitsverlauf bei einer Coronavirus-Ansteckung auch verschlimmern. Docken Antikörper an die Proteine des Virus an, passen aber nicht richtig, kann es zu einer Fehlreaktion deines Immunsystems kommen. Der Virus lässt sich nicht neutralisieren. Der Erreger kann sich weiter vermehren und es kommt zu einer übersteigerten Immunantwort.

Eine Folgestudie soll nun die Antwort darauf liefern. Auch Risikogruppen sollen stärker begleitet werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich, die Coronavirus-Ansteckung in Zukunft besser vorhersagen zu können. Die Coronavirus-Ansteckung wird in einem wichtigen Punkt in Frage gestellt. Hunde können uns Hoffnung bei einer Coronavirus-Ansteckung geben. Zudem soll es möglich sein, durch die Blutgruppe vor einer Coronavirus-Ansteckung geschützt zu sein.

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