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Dieses Mittel soll menschliche Zellen vor dem Coronavirus schützen

Es gibt neue Hoffnung auf ein Coronavirus-Medikament. Derzeit wird ein Arnzeimitteltyp untersucht, der Sars-CoV-2 daran hindern soll, menschliche Zellen zu infizieren.

Mensch im Labor.
Zwei neue Mittel könnten uns ein Coronavirus-Medikament bescheren. Foto: iStock.com/anyaivanova

Täglich forschen Wissenschaftler an einem Coronavirus-Medikament und regelmäßig gibt es auch immer wieder Veröffentlichungen, die Hoffnung geben, dass es bald ein hilfreiches Mittel gegen den Erreger geben könnte. Nun werden derzeit zwei Mittel untersucht, die Sars-CoV-2 daran hindern könnten, menschliche Zellen zu infizieren.

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Wenn möglichst viele Menschen gegen das Coronavirus immun sind, haben die Einschränkungen ein Ende. Ein Weg, das zu erreichen, ist ein Impfstoff. Forscher auf der ganzen Welt suchen danach.

Coronavirus-Medikament: Diese Mittel werden erforscht

Nicht nur eine Impfung, auch ein Coronavirus-Medikament könnte helfen, Sars CoV-2 zu bekämpfen und die Pandemie einzudämmen. Mehrere Mittel, die vielversprechend sind, erforschen Wissenschaftler bereits. Nun befindet sich ein weiterer Coronavirus-Arzneimitteltyp in klinischen Studien.

Wie die Harvard Medical School berichtet, wurde in Labortests festgestellt, dass Vacuolin-1 und Apilimod das Coronavirus daran hindern können, menschliche Zellen zu infizieren. Jetzt versuchen Forschende bei Studien am Menschen, die gleichen Ergebnisse zu erzielen.

Das wissen wir über die beiden Mittel

Wie die Harvard Medical School verrät, sind die beiden Medikamente Vacuolin-1 und Apilimod nicht neu. Während Vacuolin-1 vor 16 Jahren von Tomas Kirchhausen, Professor für Zellbiologie am Blavatnik-Institut der HMS und Professor für Pädiatrie an der Boston Children’s, entdeckt wurde, entwickelte LAM Therapeutics den Wirkstoff Apilimod. Beide Mittel wurden jetzt für die Behandlung von Covid-19 umfunktioniert.

Die Mittel ähneln sich und zielen auf ein Enzym namens PIKfyve-Kinase ab. Dieses spielt bei der Infektion mit dem Coronavirus eine wichtige Rolle. Eine in PNAS veröffentlichte Studie zu diesem Thema erklärte bereits, dass PIKfyve-Kinase-Inhibitoren – also Substanzen, die bestimmte chemische Vorgänge einschränken oder verhindern – eine Infektion durch Sars-CoV-2 verhindern könnten. Auch eine Infektion durch das Ebolavirus könnte auf diese Weise umgangen werden.

„Innerhalb einer Woche wussten wir, dass Apilimod im Labor sehr gut zur Verhinderung einer Sars-CoV-2-Infektion in menschlichen Zellen beiträgt. Wir haben festgestellt, dass sowohl Vacuolin-1 als auch Apilimod ein sehr starker Inhibitor für Virusinfektionen im Labor ist“, erklärt Tomas Kirchhausen. Jetzt gilt es herauszufinden, ob eine Studie am Menschen die gleichen Ergebnisse erzielt, wie das Labor. Im Frühjahr wurde die Zulassung des FDA (Food and Drug Administration) erteilt, zu prüfen, ob Apilimod als Coronavirus-Medikament dienen könnte.

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