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Coronavirus-Folgen: Viele Patienten haben eines gemeinsam

Coronavirus-Folgen werden manchmal unterschätzt. Viele glauben, dass nach wenigen Wochen die Krankheit überstanden ist. Doch tatsächlich mehren sich Fälle, wo Symptome noch Monate anhalten, laut neuer Studie.

Arzt und Patient mit Spritzen und Coronaviren
Patienten kämpfen noch Monate nach der Infektion mit Coronavirus-Folgen

Von „long Covid“ ist die Rede unter Experten, also von einem langen Beharren von Krankheitssymptomen, das über die übliche Zeit von wenigen Wochen hinausgeht. Laut einer britischen Studie vom September sollen bis zu 60.000 Menschen in Großbritannien an „long Covid“ leiden, also länger als drei Monate an den Coronavirus-Folgen, für die sie leider aufgrund des Fokus auf kürzlich schwer erkrankte Patienten nicht genug Aufmerksamkeit und Pflege bekommen, um sich von den langen, schweren Symptomen richtig zu erholen. Ein ähnliches Phänomen bei einem Drittel der Patienten eines Krankenhauses in Sydney meldet auch eine neue australische Studie.

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Coronavirus-Folgen, die keiner wahrhaben will

Tim Spector, Professor für genetische Epidemiologie am King’s College London, gibt an, dass über die für die britische Studie genutzte App über 300.000 Menschen über Coronavirus-Folgen geklagt haben. Diese sollen sich über einen längeren Zeitraum als einen Monat ziehen. Eine Minderheit darunter leidet noch länger unter den Symptomen. Diese bis zu 60.000 Menschen haben zum Teil nur milde Nachwirkungen, andere darunter hingegen kämpfen täglich mit Atemnot und Erschöpfung.

Wieder andere in der Gruppe müssen auf Rollstühle zurückgreifen, während noch ein Kreis davon erzählt, dass alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Einkaufen gehen sie so sehr erschöpft, dass sie Tage danach ans Bett gefesselt sind. Laut Tim Spector existiere eine große Gefahr, dass gerade diese Menschen vergessen werden könnten im Kampf gegen die Coronavirus-Folgen.

„Long Covid“ auch in Australien

Laut dem Gesundheitsminister Matt Hancock gäbe es tatsächlich einige Menschen, die bis zu sechs Monate nach der Infektion mit Covid-19 noch mit den Coronavirus-Folgen kämpfen würden. Vor allem treffe dies nicht alte, sondern jüngere Menschen. Um diesen Menschen zu helfen, müssten laut Experten mehr Reha-Optionen existieren. Auch gäbe es viele Menschen, die Covid-19-Symptome aufwiesen, aber nicht stark genug vom Virus belastet sind, dass sie noch nicht einmal getestet wurden. Diese Menschen fallen durch das Raster, können aber andere leicht infizieren.

Über „long Covid“ berichten auch Ärzte in einem Krankenhaus in Sydney, Australien. Sie haben einen Artikel in der Medical Journal of Australia (MJA) veröffentlicht, wonach sie 78 Erwachsene mit Covid-Symptomen zwischen April und Juni 2020 betreut haben. Mehr als ein Drittel der Patienten in einem Durchschnittsalter von 47 Jahren sollen über Erschöpfung, Brustschmerzen und Atemnot auch bis zu vier Monate nach der Infektion geklagt haben.

Eine andere Studie über die Behandlungsmethoden bei Corona-Patienten hat Beunruhigendes ergeben. Doch diese Untersuchung wies nach, wie man sich doch noch von Coronavirus-Folgen erholen kann. Indes wird weiter darüber diskutiert, ob das Virus wirklich aus China kam.

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