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Coronavirus: Tödlicher Verlauf könnte von einem Hormon abhängig sein

Viele Menschen merken kaum etwas von einer Infektion, für viele andere ist das Coronavirus tödlich. Laut einer Theorie könnte ein Hormon für einen schweren Verlauf verantwortlich sein.

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Ein Hormon könnte dafür verantwortlich dafür sein

Manche Menschen erkranken zum Teil so schwer an Covid-19, dass das Coronavirus tödlich für sie ist. Der Verlauf der Krankheit hängt von unterschiedlichen Faktoren, beispielsweise von Vorerkrankungen, ab. Offenbar kann auch ein Hormon eine Rolle dabei spielen.

Corona-Anzeichen: Das haben sie gemeinsam

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Lungenentzündung, Blutgerinnsel, Schlaganfälle oder die Corona-Zehen sind alles Symptome, die mit dem neuartigen Virus einhergehen. Bislang erscheinen diese Merkmale alle völlig willkürlich zu erscheinen. Doch Forscher haben eine Gemeinsamkeit bei den Coronavirus-Anzeichen gefunden, die so einiges erklärt.

Das Coronavirus ist tödlich: Dieses Hormon könnte Schuld sein

Bislang wissen wir, dass das Coronavirus tödlich sein kann, wenn das Immunsystem überreagiert. So gibt es derzeit bereits Forschungen zu bestimmten Coronavirus-Medikamenten, die gezeigt haben, dass sie versuchen, die Überreaktion des Körpers zu verhindern. Aber auch eine im Juli 2020 veröffentlichte Studie bringt das Hormon Bradykinin in Zusammenhang mit Covid-19-Todesfällen.

In eLife veröffentlichen Forschende mit ihrer „Bradykinin-Hypothese“ eine alternative Theorie zu plötzlichen und unerklärlichen Todesfällen durch das Coronavirus.

Das ist das Hormon Bradykinin

Bradykinin ist laut der Definition von DocCheck ein Hormon, welches unter anderem an der Steuerung von Entzündungsprozessen im Körper beteiligt ist. Das Coronavirus, welches sich durch die sogenannten ACE2-Rezeptoren im Körper einnistet und unter anderem auch Nieren und das Herz befallen kann, kann laut Forschenden auch die körpereigenen Funktionen durcheinanderbringen.

Laut der Studie kann Covid-19 den Gehalt von Bradykinin beeinflussen. So würde der Abbau des Hormons gestoppt, was zu einem Bradykinin-Sturm führe. Dieser könne dazu beitragen, dass das Coronavirus tödlich endet.

Zu ihrer These kamen die Wissenschaftler bei einer Untersuchung von rund 17.000 Daten genetischer Proben des Coronavirus, die anhand eines speziellen sehr schnellen Computers („Summit“-System“) ausgewertet wurden.

Neue Idee für eine Behandlungsmöglichkeit

Die Ergebnisse der Untersuchung liefern Ansatzpunkte für eine neue Therapiemöglichkeit. Um zu verhindern, dass das Coronavirus tödlich endet, könnte den Forschern zufolge versucht werden, das Hormon Bradykinin frühzeitig unter Kontrolle zu bringen. So gebe es dazu auch unabhängig von Covid-19 bereits Medikamente, die sich jedoch erst bei klinischen Studien beweisen müssten, bevor sie bei Coronavirus-Patienten eingesetzt werden dürfen.

Dieses bereits zugelassene Coronavirus-Medikament wird bereits dafür eingesetzt, um die Überfunktion des Immunsystems zu verhindern. So beschreiben Ärzte, wie das Coronavirus außerdem töten kann.

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