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Die Arktis brennt: Der Klimawandel wütet gefährlich weiter

2019 waren die Brände in der Arktis schon erschreckend. Doch dieses Jahr waren sie noch schlimmer. Für den Klimawandel verheißt das nichts Gutes.

Brände in der Arktis 2020.
Der Klimawandel zeigt seine Folgen durch Brände in der Arktis. Foto: iStock.com/Annamaria Luongo

Die zweite Feuersaison wurde in der Arktis eingeläutet. Waldbrände entlang des Polarkreises, verbrannten die Tundra. Die Flammen konnten einen Rekord von 244 Megatonnen Kohlendioxid ausstoßen. 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund für dieses lang anhaltende Feuer sind Moore. Denn sie brennen, während das Eis der Arktis schmilzt – und dies fördert den Klimawandel.

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Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Die Arktis brennt: Der Klimawandel wird gefördert

Bei Mooren handelt es sich um kohlenstoffreiche Böden. Feuchte Pflanzen verfallen langsam über Tausende Jahre hinweg. Es handelt sich dabei um das kohlenstoffreichste Ökosystem der Erde. In einem Torf befindet sich zehnmal so viel Kohlenstoff wie in einem Wald. Beginnen sie zu brennen, wird Kohlenstoff in die Atmosphäre befördert und der Klimawandel wird angekurbelt. Genau dies geschieht bei den Bränden in der Arktis.

Denn die Hälfte des in Mooren gespeicherten Kohlenstoffes liegt zwischen 60 und 70 Grad nördlich am Polarkreis. Wenn sich unser Planet weiter erwärmt, werden die Böden nach und nach auftauen. Sie sind noch anfälliger für Waldbrände. Zudem können sie große Mengen an Kohlenstoff freisetzen. Es ist ein Teufelskreis:

  1. Die Moore setzen mehr Kohlenstoff frei.
  2. Der Klimawandel wird durch die globale Erwärmung gefördert.
  3. Es wird wiederum mehr Torf aufgetaut.
  4. Dadurch kann es zu mehr Waldbränden kommen.

Feuer in der Arktis brannte dieses Mal länger

Dass die Moore nahe der Arktis zur Förderung des Klimawandels beitragen, zeigt auch eine neue Studie. Durch die Waldbrände in der Arktis lässt sich schon eine alarmierende Veränderung erkennen. 2020 begann die Feuersaison schon im Mai. Normalerweise treten die Brände im nördlichen Sibirien erst im Juli auf. Ein Grund könnte die warmen Temperaturen im Winter und Frühling sein. Eine weitere Annahme ist, dass das Feuer im Winter unter dem Eis der Arktis verborgen lag und im Frühjahr plötzlich wieder auftauchte, als der Schnee schmolz. Dass dies möglich ist, wurde schon wissenschaftlich bewiesen.

Das Feuer in der Arktis hielt dieses Jahr länger an und konnte so Landschaftsteile erreichen, die Forscher für ungefährdet hielten. Die Folgen der Feuersaison werden nun betrachtet:

  • 18.591 separate Waldbrände in den östlichen Bezirken Russlands konnten katalogisiert werden.
  • 14 Millionen Hektar wurden verbrannt.
  • Der größte Teil der Brände fand in Permafrostzonen statt, das heißt, dort ist der Boden normalerweise das ganze Jahr über gefroren.

Forscher können Schaden nur schätzen

Die Kohlenstoffdioxidemission wurde nur geschätzt. Forscher gehen davon aus, dass sie weitaus höher liegen könnte als die angegeben 244 Megatonnen. Welchen Schaden diese Brände hinsichtlich des Klimawandels angerichtet haben, lässt sich noch nicht bestimmen. In den nördlichen Breiten gibt es fast vier Millionen Quadratkilometer Moorland. Für die Zukunft gilt: Je wärmer unser Klima wird, desto höher das Brandrisiko in Sibirien.

2019 zeigten NASA-Bilder die Katastrophe in der Arktis. Die Folgen des Klimawandels prophezeien ein Arktis ohne Eis in nur 15 Jahren.

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