Eine Vielzahl an Sternen im Universum „leidet“ unter Sonnenflecken. Astronomen kennen das Phänomen aus unserem eigenen Sonnensystem. In regelmäßigen Abständen verschwinden alte Sonnenflecken und neue entstehen. Dieses Phänomen bleibt unserem Sonnensystem jedoch nicht vorbehalten, denn die Sonne ist kein Einzelfall. Eine Vielzahl an Sternen weist dunkle Stellen auf. Wie diese entstehen und für welche Sterne sie spezifisch sind, erfährst du im Folgenden.
Sonnenflecken: Deswegen entstehen sie
Auf der Sonne kommt es regelmäßig zu starken Eruptionen. Das Austreten dieser enormen Hitze kann durch starke Magnetfelder gestört werden. Dadurch verändert sich die sichtbare Sonnenoberfläche: die Photosphäre. Die gestörten Stellen sind kühler als ihre Umgebung und sind daher dunkler als die restliche hell-leuchtende Oberfläche. Diese dunkleren Stellen nehmen wir als Sonnenflecken wahr.
Forscher haben bereits im 18. Jahrhundert festgestellt, dass Sonnenflecken sich in regelmäßigen Zyklen abwechseln. Alle elf Jahre verändert sich demnach die Photosphäre und weist neue fleckige Stellen auf. Sonnenflecken helfen Astronomen zudem dabei, die Sonnenaktivität zu messen. Erst kürzlich entdeckte die NASA frische Verdunklungen, die auf eine aktivere Sonnenphase hinweisen können. Je fleckiger ein Stern ist, desto aktiver ist er.
Vor allem junge Sterne haben Sonnenflecken
Die Sonnenaktivität nimmt mir dem Alter ab. Junge Sterne sind daher unruhiger und haben eine höhere magnetische Aktivität. Besonders betroffen von der fleckigen Diagnose sind M-Zwerge, auch rote Zwerge genannt. Rote Zwerge machen etwa drei Viertel aller Sterne in unserer Galaxie, der Milchstraße, aus. Sie sind langlebiger als unsere Sonne, da sie kleiner sind und ihnen deswegen der Brennstoff nicht so schnell ausgeht.
Rote Zwerge sind im Vergleich zu unserer Sonne enorm unruhig, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Eruptionen finden auf ihnen viel häufiger statt als auf der Sonne und auch das stürmische Weltraumwetter trägt zu einer stärkeren Bildung von Sonnenflecken bei. Alexander Shapiro vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen bestätigt, dass diese Faktoren dazu führen, dass die Oberfläche von M-Zwergen zu zehn Prozent fleckig ist. Im Vergleich zur Sonne sei dieser Wert das Hundertfache.
Der Riesenfleck auf Beteigeuze
Für besonderes Staunen sorgte dieses Jahr der hellste Stern des Sternbildes Orion: Beteigeuze. Forscher dachten zunächst, er stünde kurz vor einer Supernova, doch neuesten Theorien nach soll Beteigeuze von riesigen Sonnenflecken bedeckt sein. Sie sollen dort 50 bis 70 Prozent der Oberfläche bedecken und deswegen für solch eine enorme Verdunklung gesorgt haben. Dass der Superfleck inzwischen wieder verschwunden ist, zeigt, wie kurzlebig Sonnenflecken tatsächlich sein können. Eine Supernova soll laut Forschern des Max-Planck-Instituts in Heidelberg nun nicht mehr bevorstehen.