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Forscher fürchten: Größte Tsunami-Welle der modernen Zeit steht bevor

Wissenschaftler befürchten, dass das Gletscherschmelzen in Alaska zu einer riesigen Tsunami-Welle führen könnte. Die Katastrophe sei schon in den nächsten 12 Monaten wahrscheinlich.

Große Welle im Ozean.
Eine monströse Tsunami-Welle könnte bevorstehen. Forscher warnen vor ihr. Foto: iStock.com/shannonstent

Das Gletscherschmelzen an der Südküste Alaskas hat enorme Auswirkungen auf die Berghänge. Oberhalb des alaskischen Barry-Gletschers bildet sich ein Felsenriss, der darauf hindeutet, dass in dieser Gegend ein sich langsam bewegender Erdrutsch stattfindet. Besonders verheerend wird es, wenn diese Felswand plötzlich nachgibt. Ein Erdrutsch würde dort für die größte Tsunami-Welle der Moderne sorgen. Forscher schätzen die Gefahr als „furchterregend“ ein.

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Gefährliche Tsunami-Welle: Barry-Gletscher steht unter strenger Beobachtung

In einem offenen Brief warnten Forscher im Mai dieses Jahres das Alaska Department of Natural Resources vor den möglichen Folgen einer Tsunami-Welle, die durch das Schmelzen des Barry-Gletschers erzeugt wird. Wie oder wann diese Katastrophe eintreten könnte ist noch unklar. Fakt ist jedoch, dass die Auslösung des Tsunamis verheerende Folgen haben wird.

Der Prinz-William-Sund ist eine Bucht im Golf von Alaska. Dort befindet sich die tickende Zeitbombe: der Barry-Gletscher. Obwohl die Gegend ziemlich abgelegen zu sein scheint, fahren dort häufig Handelsboote entlang und auch Kreuzfahrtschiffe sind hier keine Seltenheit. Mit Daten des NASA-Erdobservatoriums der Ohio Universität versuchen Wissenschaftler zurzeit das Ausmaß der möglichen Tsunami-Welle zu bestimmen. Durch eine Analyse des Neigungswinkels und des Volumens des abrutschenden Landes haben die Forschenden berechnet, dass der Zusammenbruch 16-fache an Trümmern und das 11-fache an Energie freisetzen würde im Vergleich zu Alaskas Erdrutsch und Mega-Tsunami in der Lituya-Bucht aus dem Jahr 1958.

Die größte Tsunami-Welle des modernen Zeitalters

Die Tsunami-Welle der Lituya-Bucht wird häufig als größte Welle des modernen Zeitalters bezeichnet. Die Auswirkungen eines Zusammenbruchs der Felsen über dem Barry-Gletscher sind also kaum vorstellbar. Der Mega-Tsunami erreichte damals knapp 520 Meter. Zu den Auslösern solcher Mega-Wellen gehöre übrigens Faktoren wie langanhaltender Regen, Erdbeben und natürlich das durch den Klimawandel erzeugte Eisschmelzen.

Klimawandel ist in diesem Fall ein wichtiges Stichwort, denn Bretwood Higman, ein Co-Autor des offenen Briefes, erklärt: „Wenn sich das Klima ändert, braucht die Landschaft Zeit, um sich anzupassen.“ Wenn nun aber der Gletscher schneller schmilzt, hat die Landschaft keine Zeit, um sich allmählich anzupassen und eine Katastrophe steht bevor.

Gletscherschwund: Bevorstehende Tsunami-Welle wird streng beobachtet

Nun beobachten diverse Organisationen, zum Beispiel auch das Alaska Department of Natural Resources, den besagten Gletscher, um seine Veränderungen voraussagen zu können. Das Verhalten des Gletschers zeigt zurzeit noch kleinere Variationen auf, doch die Geschwindigkeit, in der dies passiert, deutet auf ein Hangversagen mit folgender Tsunami-Welle hin. Wie Sciencealert erklärt, sollen Gletscher nun wie Vulkane, die kurz vor dem Ausbruch stehen, untersucht werden. Durch den Klimawandel eröffnet sich der Welt eine neue Gefahr der durch Gletscher verursachten Mega-Tsunamis.

Hier findest du heraus, wie eine Tsunami-Welle ersteht. Besteht so eine Gefahr auch Hierzulande? Hier erfährst du, wie wahrscheinlich ein Tsunami in Deutschland ist.

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