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Mehr Menschen mit Corona infiziert, als angenommen: Dazu raten Forscher jetzt

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie erreichen die Fallzahlen in Deutschland derzeit ihr Hoch. Doch offiziell sind diese noch höher, weshalb Forscher nun zu diesem Test raten.

Die Coronavirus-Pandemie ist längst nicht vorbei – im Gegenteil. Seit den letzten Tagen steigen die täglich gemeldeten Fallzahlen in Deutschland kontinuierlich und erreichen Höchstwerte. Laut einer neuen Untersuchung aus München könnten die Werte allerdings noch höher sein, als gedacht. Forschende raten daher zu einem Antikörper-Test.

Corona-Anzeichen: Das haben sie gemeinsam

Corona-Anzeichen: Das haben sie gemeinsam

Lungenentzündung, Blutgerinnsel, Schlaganfälle oder die Corona-Zehen sind alles Symptome, die mit dem neuartigen Virus einhergehen. Bislang erscheinen diese Merkmale alle völlig willkürlich zu erscheinen. Doch Forscher haben eine Gemeinsamkeit bei den Coronavirus-Anzeichen gefunden, die so einiges erklärt.

Coronavirus-Pandemie: Fallzahlen sind noch viel höher

Immer mehr Studien zu den Anfängen der Coronavirus-Pandemie werden derzeit veröffentlicht. So hat eine aktuelle Untersuchung des Helmholtz Zentrums München ergeben, dass Kinder und Jugendliche in Bayern zwischen Januar 2020 und Juli 2020 offenbar sechsmal häufiger mit Sars-CoV-2 infiziert waren, als bisher angenommen.

Die Forschenden um Prof. Anette-G. Ziegler entnahmen etwa 12.000 Blutproben von Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren. Diese wurden anschließend auf Sars-CoV-2-Antikörper getestet. Das Ergebnis: Zwischen April und Juli wiesen 0,87 Prozent der Getesteten Antikörper auf. Damit ist die Antikörper-Häufigkeit infizierter Kinder und Jugendlicher in Bayern sechsmal höher, als die im gleichen Zeitraum gemeldeten Fälle beim Bayrischen Landesamt für Gesundheit und Ernährung. Außerdem deuten die Ergebnisse der Untersuchung auf eine höhere Übertragungsrate hin, als bisherige Studien zeigen.

Das empfehlen die Forschenden jetzt

Markus Hippich, Erstautor der Studie und Postdoc am Helmholtz Zentrum München erklärt in einer Pressemitteilung: „Da viele Personen, bei Kindern knapp die Hälfte, keine Covid-19-typischen Symptome entwickeln, werden sie nicht getestet. Um verlässliche Daten über die Ausbreitung des Virus zu bekommen, reicht es also nicht aus, nur auf das Virus selbst zu testen.“

Prof. Anette-G. Ziegler ergänzt daher: „Nationale Programme, die mit hoher Spezifität und Sensitivität auf Antikörper testen, könnten den Ländern zuverlässige Daten liefern, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Sie könnten ihnen dabei helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Auswirkungen regionaler und landesweiter Covid-19-Maßnahmen zu überprüfen.“

Die Forschenden empfehlen daher bevölkerungsweite Antikörper-Screenings, um den Verlauf der Coronavirus-Pandemie besser zu überwachen. Das gilt es bei Tests zu beachten, die Corona-Antikörper untersuchen. Und darum könnten die Coronavirus-Zahlen derzeit trotz Maskenpflicht steigen.

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