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Coronavirus: Wovor Christian Drosten eindringlich warnte, wird jetzt tatsächlich wahr

Vor wenigen Woche sprach nicht nur Christian Drosten eine ernste Warnung aus. Inzwischen sind die Zustände so schlimm geworden, dass daraus Realität geworden ist.

Christian Drosten
Selbst Christian Drosten zeigt sich von einem potenziellen Coronavirus-Impfstoff überrascht. Foto: Getty Images/ AFP/ MICHAEL KAPPELERPOOL

Schon vor der zweiten Welle der Corona-Pandemie hatte der Virologe Christian Drosten zusammen mit anderen Experten eine explizite Warnung in Bezug auf Corona-Tests ausgesprochen. Parallel zur Einführungen der „Lockdown light“-Maßnahmen Anfang November zeigen die Entwicklungen der vergangenen Wochen, dass sich die Befürchtung des Wissenschaftlers schon teilweise bewahrheitet hat.

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Corona-Test: Diese Probleme könnten ernst werden

Nachdem aufgrund der Urlaubssaison und der Rückkehrer schon im August die Anlaufstellen für Corona-Tests aufgestockt wurden, sprachen sich Christian Drosten und andere Wissenschaftler relativ schnell dafür aus, diese spezielle Maßnahme wieder einzustellen. Hintergrund war die Angst vor einer folgenreichen Überbelastung materieller Kapazitäten, denen die Labore nicht gewachsen waren.

Mit den stark ansteigenden Infektionszahlen und den zunehmenden Corona-Tests scheint aus der einstigen Corona-Befürchtung Christian Drostens eine reale Bedrohung geworden zu sein. Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa berichtete (via FAZ), soll die Kapazität der zuständigen Einrichtungen bundesweit schon Anfang November erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt gewesen sein.

Durch Corona-Tests „die rote Ampel überfahren“

Wie der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin betonte, sei durch die Flut an Proben durch Corona-Tests in der Zwischenzeit „die rote Ampel überfahren“ worden. So zumindest deuteten es die gesammelten Daten aus insgesamt 162 Laboren an. Bei weiterer Strapazierung der Geräte und des Personals drohe der Zusammenbruch der Versorgung.

Die Kritik des Verbandes richtet sich dabei insbesondere an die übermäßige Zahl an sogenannten PCR-Tests, die auch an Personen ohne Symptomen oder Betroffenen mit niedriger Priorität durchgeführt würden. Allein in der ersten Novemberwoche sind dem Verband zufolge rund 1,4 Millionen solcher Corona-Tests erfolgt, denen ein massiver Rückstau an Proben aus der Woche davor folge. Das erhöht am Ende die Zeit, in der ein Infizierter auf sein Ergebnis warte.

Dass die Lage ernst ist, zeigt aber nicht nur die Warnung von Christian Drosten. Auch die drastische Maßnahme, die das RKI zu Corona-Tests in Erwägung zieht, deutet darauf hin.

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