Noch nie zuvor ist es Menschen gelungen, einen Brauner Zwerg zu entdecken, obwohl ihre Existenz seit 1960 vermutet wird. Mithilfe eines Radioteleskops unserer niederländischen Nachbarn wurde jetzt zum ersten Mal einer dieser Superplaneten entdeckt.
Braune Zwerge: Existenz bestätigt
Bei einem Braunen Zwerg handelt es sich um Himmelskörper, die eigentlich viel zu groß sind, um ein Planet zu sein. Andererseits reicht ihre Masse auch nicht aus, um durch eine Nuklearfusion zu einem richtigen Stern wie beispielsweise unsere Sonne zu werden. Größenmäßig stehen die Braunen Zwerge also genau zwischen Planeten und Sternen, weswegen sie auch den Beinamen „Superplaneten“ erhalten haben. Über ihre Existenz wird schon seit den 1960er-Jahren debattiert.
Weil sie nicht durch eine Nuklearfusion zu einem Stern werden können, strahlen die Braunen Zwerge stattdessen eine Menge Infrarot-Strahlung aus. Radioteleskope suchen genau nach solchen Wellen und sind daher in der Lage, den Superplaneten zu entdecken.
Durchbruch könnte bei der Suche nach außerirdischem Leben helfen
Der Durchbruch gelang mithilfe des Radioteleskops Low-Frequency-Array (LOFAR) aus den Niederlanden. Dort wurde die Strahlung zuerst registriert, woraufhin mehrere Observatorien auf Hawaii den Ursprung der Strahlung ausmachen konnten. Das Team, dem die Entdeckung gelang, gab dem Himmelskörper mit der nicht gerade eingängigen Bezeichnung „BDR J1750+3809“ den deutlich schöneren Namen „Elegast“.
Warum dieser wissenschaftliche Durchbruch so bedeutend ist, verrät die Universität von Hawaii. Die Entdeckung eines Braunen Zwergs mittels eines Radioteleskops beweist, dass Astronomen mit ihrer Hilfe interstellare Objekte entdecken können, die zu kalt sind, um von Infrarot-Teleskopen erfasst zu werden. Dieser Durchbruch könnte zukünftig eine wichtige Rolle bei der Suche nach außerirdischem Leben spielen, da Braune Zwerge Exoplaneten sehr ähnlich sind. Wenn wir sie mithilfe von Radioteleskopen studieren, könnten wir früher oder später auf außerirdische Lebensformen stoßen.
Braune Zwerge sind allerdings nicht die einzige Überraschung, die das Weltall für uns parat hat. So werfen kürzlich entdeckte Signale aus dem All Fragen auf. Durch einen glücklichen Zufall konnten Forscher außerdem den Schlüssel zum Leben im Gestein eines Meteoriten finden.