Das Unternehmen AstraZeneca, das einen eigenen Corona-Impfstoff entwickelt hat, führt jenseits dieser Forschung auch eine Testphase an Menschen für ein Corona-Medikament durch. Sollten diese Tests vielversprechend verlaufen und gute Ergebnisse liefern, stünde ein Mittel zur Verfügung, das bei Einnahme augenblicklich immun gegen Covid-19 macht.
Corona-Medikament von AstraZeneca und UCHL: Das soll es können
Erst Ende 2020 erfolgte eine erste Zulassung in Großbritannien für den Corona-Impfstoff, den AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat. In Deutschland wurde der Corona-Impfstoff nach vorangegangener Diskussion und aufgrund fehlender Forschungsergebnisse nur für Personen unter 65 Jahren zugelassen. Das könnte für die gegenwärtige Impfstrategie ein Problem darstellen, weil zunächst nur Ältere behandelt werden.
Abseits dieser Entwicklungen wird allerdings ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit dem University College London Hospitals NHS Trust (UCLH) zur Bekämpfung des Virus vorangetrieben. Im Detail soll das Corona-Medikament, das dabei im Fokus steht, dazu führen, dass Personen, die dem Virus ausgesetzt waren, keinen Ausbruch der Krankheit erleben, weil die durch den Erreger hervorgerufenen Entzündungen verhindert werden. Möglich könnte dies durch mehrere Antikörper sein, die der Wirkstoff enthält, und für sofortige Immunität gegen Covid-19 sorgen.
Wie The Guardian berichtet, wäre ein möglicher Einsatz die Notfallbehandlung von hospitalisierten Patienten und Pflegeheimbewohnern, um Ausbrüche schnellstmöglich einzudämmen. Aber auch in Haushalten, in denen eine Person erkrankt ist, könnte das Corona-Medikament als Schutz dienen.
Forscher hoffen auf Wirksamkeit und Immunität
Dr. Catherine Houlihan, Virologin am UCLH, erklärt dazu: „Wenn wir nachweisen können, dass diese Behandlung funktioniert, (…) wäre dies eine aufregende Zugabe zu dem Waffenarsenal, das gegenwärtig entwickelt wird, um das schreckliche Virus zu bekämpfen.“ Die ersten Tests sollen im besten Fall zeigen, dass der Cocktail an Antikörpern sechs bis zwölf Monate Immunität gewährt. Die Teilnehmer der Untersuchung erhalten das Corona-Medikament dazu in zwei Dosen nacheinander. Bei Erfolg und Zulassung kann das Mittel Personen verabreicht werden bis zu acht Tage nach dem ersten Kontakt mit dem Virus.
„Bis heute haben wir zehn Patienten Injektionen gegeben – Mitarbeitern, Studenten und anderen – die dem Erreger (…) ausgesetzt waren“, erklärt Houlihan weiter. Diesen würden sie und ihre Kollegen auf Schritt und Tritt folgen, um zu sehen, wer von ihnen Covid-19 entwickelt. „Der Vorteil dieser Medizin ist“, sagt Houlihan, „dass sie ihnen sofort Antikörper verschafft“, anders als der Corona-Impfstoff von BioNTech, der volle Immunität erst nach einem Monat gewährleistet, wie The Guardian ergänzt.
Neben dem genannten Corona-Medikament hat AstraZeneca einen Corona-Impfstoff in Entwicklung, der kurzzeitig durch mögliche Produktionsfehler für Aufruhr sorgte. Eine andere Art der Aufmerksamkeit bekam vor einiger Zeit herkömmliches Mundwasser, das als Corona-Medikament helfen kann. Wer sich in Deutschland dagegen lieber richtig impfen lassen möchte, kann sich inzwischen einen Termin für die Corona-Impfung abholen, sofern er bereits impfberechtigt ist.