Eine neue Theorie könnte das Rätsel um die Entstehung der Marsmonde Phobos und Deimos lösen. Ihre Richtigkeit soll in den nächsten Jahren durch japanische Raumfahrtmissionen überprüft werden.
Die Marsmonde Phobos und Deimos
Wusstest du, dass der rote Planet nicht nur einen, sondern gleich zwei Marsmonde hat? Die beiden Trabenten Phobos und Deimos sind äußerst ungewöhnlich, denn im Gegensatz zu den Monden anderer Planeten handelt es sich bei ihnen nicht um sphärische (kugelförmige) Körper. Außerdem sind sie viel kleiner als andere Monde, im Gegensatz zu unserem Erdmond sehen sie geradezu winzig aus. Der Äquatorialumfang von Phobos beträgt beispielsweise gerade einmal 43 Meilen.
Interessant ist auch, dass der Marsmond Phobos dem Planeten langsam aber sicher immer näher kommt, während Deimos sich immer weiter wegbewegt. Anhand dieser merkwürdigen Bahnen konnten Wissenschaftler der ETH Zürich ihre Pfade zurückverfolgen. Dabei fanden sie heraus, dass sich die beiden Marsmonde an einem Punkt in der Vergangenheit extrem nahe waren. Diese Tatsache lässt vermuten, dass die beiden Trabanten einmal Teil desselben Himmelskörpers waren.
Die Monde könnten durch einen Einschlag entstanden sein
Durch einen Einschlag könnte sich ein großer Teil des Himmelskörpers entweder aufgelöst haben oder vom Planeten weggedreht haben. Die beiden Marsmonde sind Überbleibsel und stumme Zeugen dieses vergangenen Ereignisses.
Leider ist es schwierig, die Theorie zum momentanen Zeitpunkt zu belegen, weil wir zwar Rover und Sonden auf dem Mars, nicht aber auf den Marsmonden haben. Als Beweis für die These der Wissenschaftler werden geologische Proben von beiden Monden benötigt. In den 2020er-Jahren will Japan allerdings beide Himmelskörper untersuchen.
Wusstest du außerdem, dass der Mars vor Milliarden von Jahren einmal einen Planetenring aus Gesteinsbrocken hatte? Der Marsmond Phobos ist ziemlich verbeult und weist Furchen auf, was Wissenschaftler zu der Annahme veranlasste, dass er dieses Aussehen einem Asteroideneinschlag zu verdanken hat.