Was wir bisher nur aus der Science-Fiction kennen, woran aber selbst die NASA schon seit Jahren arbeitet, ist das Konzept, sich schneller als das Licht zu bewegen. Der dazu notwendige Warp-Antrieb ist bisher jedoch nur eine Theorie, die mindestens an einer großen „Zutat“ scheitert, der Exotischen Materie. Forscher haben nun jedoch ein Modell entwickelt, das genau darauf verzichten kann und die Entwicklung eines Warp-Antriebs damit realistischer konzipiert.
5 Fakten zum Warp-Antrieb
- Er entstand als hypothetische Technologie in der Science-Fiction.
- Der Warp-Antrieb dient dazu, ein Objekt mit einer Geschwindigkeit schneller als Licht zu bewegen.
- Gegenwärtige Technologie erlaubt es bisher nicht, Mensch oder Objekt mit Überlichtgeschwindigkeit zu beschleunigen.
- Der Name „Warp“-Antrieb impliziert, den Raum zu „verdrehen“ und zu „verbiegen“, um das Ziel näher zu bringen, anstatt den Reisenden anzutreiben.
- Die Warp-Geschwindigkeit wird im Star Trek-Universum mit den Faktoren 1 bis 9,99 bemessen, wobei 1 der Lichtgeschwindigkeit entspricht und 9,9 rund 6 Milliarden Kilometern pro Sekunde.
Einen Warp-Antrieb zu entwickeln ist möglich, sagen Forscher
Veröffentlicht wurde die Studie von Wissenschaftlern des Advanced Propulsion Laboratory (APL) von Applied Physics im Journal „Classical and Quantum Gravity“. Sie ist noch nicht abschließend von Experten beurteilt worden. Gianni Martire und Alexey Bobrick enthüllen darin das weltweit erste allgemeine Modell für einen physischen Warp-Antrieb. Damit soll es für Raumschiffe möglich sein, sich ohne Verletzung der Gesetze der Physik schneller als Lichtgeschwindigkeit zu bewegen.
Unter dem Titel „Introducing Physical Warp Drives“ beschreiben die Forscher ihr neues Konzept eines generellen Warp-Antriebes in folgender Weise, wie die Professorin Sabine Hossenfelder, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frankfurt Institute for Advanced Studies in einem YouTube-Video erläutert:
- Die Warp-Antrieb-Geometrie ist eine Blase.
- In ihrem Inneren befindet sich ein Raum, den sie als „Passagier-Bereich“ bezeichnen.
- Innerhalb des Passagier-Bereichs ist die Raumzeit flach, das heißt Gravitationskräfte wirken dort nicht.
- Der Passagier wird von einer Wand des Warp-Antriebs umhüllt (Material unbekannt).
- Der Außenbereich des War-Antriebs besitzt das Gravitationsfeld des Warp-Antriebs selbst.
- Dieses fällt jedoch ab. In weiterer Entfernung besteht dann flache Raumzeit.
- Das ist notwendig, um das Model ins tatsächliche Universum einbetten zu können.
- Was das Konzept zu einem Warp-Antrieb macht, ist dass der Zeitablauf im Passagier-Bereich ein anderer sein kann als jener im Außenbereich.
- Das ist nötig, um normale Objekte schneller als Licht zu bewegen.
- Während die Passagiere also normal bewegt werden, bewegt sich die Blase, in der sie sich befinden, mit Überlichtgeschwindigkeit.
Neues Model könnte bisherige Theorie zum Warp-Antrieb ablösen
Das Besondere am neuen Model ist der Verzicht auf negative Energie, also sogenannte Exotische Materie, die nicht existiert und innerhalb unseres gegenwärtige Verständnisses des Universums nicht generiert werden kann. Damit widerspricht es teilweise dem bislang gültigen Model von Warp-Antrieben, das seit 1994 durch den Ansatz des theoretischen Physikers Miguel Alcubierre geprägt ist.
Dessen „Alcubierre-Antrieb“ geht mit dem durch Einsteins Relativitätstheorie beschriebenen Erreichen von Überlichtgeschwindigkeit einher. Alcubierre spricht ebenfalls von einer Blase, die durch das Zusammenziehen und Drehen von Raumzeit vor dem Alcubierre-Antrieb erzeugt wird. Innerhalb bleibt der initiale Zeitverlauf bestehen und es wirken physikalische Kräfte. Das Raumschiff selbst befände sich aber außerhalb dieses Raums. Möglich wäre dies nur durch eine enorme Menge an Energie und Exotischer Materie, weswegen das Modell von Alcubierre von einigen Wissenschaftlern kritisiert wird, wie Popular Mechanics berichtet.
Weitere Annahmen zum Warp-Antrieb
Einen Haken hat jedoch auch das aktuelle Konzept für Warp-Antriebe: Es bewegt sich in ferner Zukunft unserer Möglichkeiten, da die formulierten Ideen noch nicht konstruierbar sind. Von Alcubierre soll es allerdings höchstpersönlich bestätigt worden sein
Während bereits seit Jahren versucht wird, das Reisen per Überlichtgeschwindigkeit zu ermöglichen, räumt ein Ex-Mitarbeiter der NASA mit dem Warp-Antrieb auf. Zugetraut wird das Konzept dennoch einigen, denn auch Elon Musk wurde die Fähigkeit, einen Warp-Antrieb zu bauen, schon bescheinigt.