Wie attraktiv Satelliten als Angriffziel sind, kann man sich vor Augen führen, wenn man bedenkt, wie abhängig wir von unseren Helfern im Orbit sind. GPS-Signale und Satelliteninternet sind nur zwei wichtige Funktionen in einer endlosen Liste von Aufgaben, bei denen wir auf Satelliten angewiesen sind. Im Falle eines Krieges könnten bewaffnete Satelliten im All für Chaos auf der Erde sorgen, indem sie sich gegenseitig angreifen.
Ein Krieg im Orbit ist schon lange kein Sci-Fi-Szenario mehr
Im Jahr 1988 schrieb der legendäre Polit-Thriller-Autor Tom Clancy in seinem Roman „Der Kardinal im Kreml“ über einen sowjetischen Spionagesatelliten im Orbit, der mit der Hilfe eines starken Laserstrahls von der Erde aus angegriffen und „geblendet“ wurde.
Schon damals war ihm bewusst, wie sehr wir uns von unseren Satelliten abhängig machen. Im Gegensatz zu Clancys Roman ist das, was sich letztes Jahr im Orbit hoch über unseren Köpfen ereignete, allerdings keine Fiktion, sondern die harte Realität.
Verfolgungsjagd im All
Ein Amateur-Satellitenbeobachter berichtete, dass der amerikanische Spionagesatellit „USA 245“ von einem russischen Modell mit der Bezeichnung „Cosmos 2542“ verfolgt und gejagt wurde, bis die Distanz zwischen den beiden Satelliten nur noch knappe 20 Kilometer betrug.
Die Astrophysikerin Laura Grego hält solche Szenarien laut Spektrum für brandgefährlich. Wäre der russische Satellit entsprechend ausgerüstet gewesen, hätte der sein amerikanisches Gegenstück ohne Probleme stark beschädigen oder sogar ganz zerstören können.
Wir sind von Satelliten abhängig
Solche Weltraumkriege sind schon lange kein abstraktes Gedankenspiel mehr. Bewaffnete Konflikte könnten in Zukunft auch im Orbit entschieden werden, denn wer die Satelliten der Gegenseite ausschaltet, tritt seinem Gegenspieler eine wichtige mechanische Krücke weg. Mit einem Schlag gegen Satelliten könnte man der Gegenseite durch den Verlust von militärischer Aufklärung, Kommunikation und GPS-Koordination einen empfindlichen Schlag versetzen. Auch zahlreiche Internetdienste wie Kreditkartentransaktionen und selbst lebenswichtige Dienste wie einige Krankenhaussysteme sind auf das Satellitennetz angewiesen.
Hinzu kommt, dass eine Auseinandersetzung zwischen Nationen durchaus brisant genug wäre, um einen ausgewachsenen Krieg auf der Erde auszulösen.
Satelliten sind ein leichtes Ziel
Die Satelliten im Orbit sind selbst von der Erde aus nicht schwer auszumachen und haben keinen Schutz, weswegen sie im Falle eines „Weltraumkrieges“ eine leichte Beute darstellen. Besonders Nationen wie die USA, die sich stark auf ihr Satellitennetz verlassen, könnten im Falle eines Angriffes auf ihre Satelliten schwer getroffen werden.
Um die Menge an Weltraumschrott zu reduzieren, die im Orbit umherschwirrt, arbeitet Japan zurzeit einen Satelliten aus, fast gänzlich aus Holz bestehen soll. Auf dem Planeten Jupiter konnten Forscher kürzlich eine spannende Entdeckung machen. Dabei half ihnen der Zufall und ein Kometeneinschlag.