Wer bei dem Stichwort „außerirdisches Leben“ direkt an hochentwickelte Alien-Rassen denkt, könnte zwar recht haben, denkt aber auch außerordentlich optimistisch. Tatsächlich kann es sich dabei bereits um die einfachsten biologischen Systeme, wie etwa Mikrosphären oder Viren handeln, solange sie eben weder auf der Erde entstanden noch dort beheimatet sind. Die NASA-Sonde Pandora soll die Suche nach Welten erleichtern, auf denen sie existieren könnten.
Außerirdisches Leben: Pandora soll bei der Suche helfen
Zur Entstehung von (außerirdischem) Leben bedarf es einer ganzen Palette relevanter Komponenten. Abseits einer lebensfreundlichen Zusammensetzung der Atmosphäre braucht es Wasser, aber auch ausreichend Wärme. Die Erde etwa befindet sich in idealer Entfernung zu unserer Sonne. Sie ist ihr nicht so nahe, dass alles, was auf ihr kreucht und fleucht, verglühen würde, aber auch nicht so fern, dass jedes Zeichen von Leben zu einer Eissäule erstarren würde.
Planeten, die ebendiese Voraussetzungen erfüllen, könnten ebenso wie die Erde außerirdisches Leben beherbergen. Um sie zu identifizieren, hat die US-Raumfahrtbehörde NASA ein neues Programm gestartet. Im Rahmen der Pandora-Mission „würde etwa 20 Sterne und Exoplaneten – Planeten außerhalb unseres Sonnensystems – untersuchen, um präzise Messungen von exoplanetaren Atmosphären zu ermöglichen“, schreibt die Organisation in einem Beitrag.
„Die exoplanetare Wissenschaft bewegt sich von einer Ära der Planetenentdeckung zu einer Ära der atmosphärischen Charakterisierung“, erklärt auch Elisa Quintana, Astrophysikerin am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, und leitende Forscherin für Pandora. „Pandora konzentriert sich auf den Versuch zu verstehen, wie stellare Aktivität unsere Messungen von Exoplanetenatmosphären beeinflusst, was die Grundlage für zukünftige Exoplanetenmissionen legen wird, die darauf abzielen, Planeten mit erdähnlichen Atmosphären zu finden.“
Die Alien-Jagd geht weiter
Stellare Kontamination sei ein Knackpunkt, der präzise Beobachtungen von Exoplaneten erschwere, ergänzt Benjamin Rackhab vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. „Pandora würde dazu beitragen, die notwendigen Werkzeuge für die Entflechtung von stellaren und planetaren Signalen zu entwickeln, die es uns ermöglichen, die Eigenschaften sowohl von Sternflecken als auch von exoplanetaren Atmosphären besser zu untersuchen“, so der Co-Investigator der Mission.
Während die NASA-Sonde Pandora „lediglich“ die Vorarbeit leisten soll, befinden sich andere Programme bereits mitten in den Messungen um Exoplaneten, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, zu entdecken. Einige Astronomen sind sich immerhin sicher, dass alleine unsere Galaxie, die Milchstraße, voll von außerirdischem Leben sein müsste. Andere Wissenschaftler glauben wiederum, dass ferne Zivilisationen schon längst das Zeitliche gesegnet haben.