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Hier wächst ein „Babyplanet“: Hubble-Teleskop macht spannende Entdeckung

Auch Planeten starten klein und müssen erst heranwachsen, bevor sie ihre endgültige Form und Größe erreichen. Das Hubble-Teleskop hat das Wachstum jungen Planeten beobachtet.

PDS 70b
Der junge Riesenplanet PDS-70b ist hier klar als heller Lichtfleck rechts in der Mitte des Bildes zu erkennen. Foto: ESO

Dank dem berühmten Hubble-Teleskop konnten Forscher einen Einblick in den Wachstumsprozess eines jungen Planeten bekommen. Unter anderem konnten sie sehen, wie der Riesenplanet Gas aus seiner Umgebung aufnimmt und auf diese Weise sein Wachstum berechnen.

Parker Solar Probe entdeckt Radioemission der Venus

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Die Datensonifikation im Video übersetzt die Daten des Instruments FIELDS der Parker Solar Probe in Ton. FIELDS entdeckte eine natürliche, niederfrequente Radioemission, als es sich durch die Venusatmosphäre bewegte, die den Wissenschaftlern half, die Dichte der elektrisch geladenen oberen Atmosphäre des Planeten, der Ionosphäre, zu berechnen.

Hubble-Teleskop beobachtet „Planetenbaby“ beim Wachsen

Um die Vergangenheit unseres eigenen Sonnensystems und seiner Planeten entschlüsseln zu können, lohnt es sich, anderen Planeten bei ihrer Entstehung zuzusehen, zum Beispiel mit dem Hubble-Teleskop. Auf diese Weise können Wissenschaftler neue Erkenntnisse gewinnen, die uns helfen können, die unseren eigenen Werdegang besser verstehen zu können.

Deshalb sind junge „Babyplaneten“ von besonderem Interesse für die Wissenschaft. Wie wissenschaft.de berichtet, wurde bereits im Jahr 2018 der Planet „PDS 70b“ vom VLT des European Southern Observatory entdeckt. Dieser umkreist einen Zwergstern im Sternbild des Centaurus. Sein Alter wird auf gerade einmal fünf Millionen Jahre geschätzt, was für einen Planeten extrem jung ist.

Gasaufnahme ermöglicht die Beobachtung

Ein Team von Wissenschaftlern hat dieses Planetenbaby nun mit dem Hubble-Teleskop genauer unter die Lupe genommen und ihre Ergebnisse im Astronomical Journal veröffentlicht. Über fünf Monate hinweg beobachteten sie den jungen Riesenplaneten und konnten sehen, dass er Gas aus seiner Umgebung in sich aufnimmt. Dieses Gas leuchtet stark Ultraviolett, weswegen es dem Hubble-Teleskop möglich war, den Prozess zu beobachten.

So konnten die Forscher ermitteln, wie schnell der Planet an Masse hinzugewinnt. Dieser Wert ist mittlerweile sehr gering, sodass davon ausgegangen wird, dass der Entstehungsprozess fast beendet ist. In der nächsten Million Jahre wird der Planet nur noch einen Hundertstelbruchteil einer Jupitermasse gewinnen, während er in den ersten fünf Millionen Jahren seines Lebens das Fünffache einer Jupitermasse akkretiert hat.

Das ist jedoch nicht die einzige spannende Entdeckung, die das Hubble-Teleskop in letzter Zeit gemacht hat. So konnte dank ihm eine leichte Farbänderung im Laufe der Jahreszeiten auf dem Planeten Saturn entdeckt werden. Wie lange das Hubble-Teleskop noch einsatzfähig ist, lässt sich nicht sagen, denn in letzter Zeit hatte es immer öfter mit Fehlfunktionen zu kämpfen.

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