Wisschenschaflter:innen von NASA und der europäischen Weltraumorganisation ESA ist es mit der Hilfe des Hubble-Teleskops gelungen, Bilder einer äußerst seltenen Spiralgalaxie zu machen. Sie ist gleich in zweierlei Hinsicht äußerst ungewöhnlich.
Hubble-Teleskop entdeckt verformte Spiralgalaxie
Entdeckt wurde die Spiralgalaxie schon im Jahr 1876, doch jetzt haben Forscher:innen der NASA und der ESA sie mit dem Hubble-Teleskop genauer unter die Lupe genommen und dabei eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Die Galaxie mit der Bezeichnung „NGC 2276“ liegt im Sternbild des Kepheus und ist schätzungsweise 120 Millionen Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt.
Das Sternbild Kepheus (lateinischer Name: Cepheus) kannst du von Mitteleuropa aus das ganze Jahr lang über mit bloßem Auge am Nordhimmel sehen. Es hat seinen Namen aus der griechischen Mythologie von dem äthiopischen König Kepheus, der Gemahl von Kassiopeia und der Vater von Andromeda war.
Weitfeldaufnahmen des Hubble-Teleskops (unten) zeigen NGC 2276 mit ihrer etwas kleineren Nachbargalaxie NGC 2300 (rechts im Bild), doch bei der Betrachtung wird schnell deutlich, dass etwas mit der Spiralgalaxie nicht normal zu sein scheint. Ihr Erscheinungsbild sieht deformiert, ja geradezu verzerrt aus. Außerdem fällt auf, dass sie nur auf einer Seite über einen Spiralarm verfügt, was ziemlich ungewöhnlich ist.
Wie die Weltraumorganisation ESA verrät, sind die Spiralarme von NGC 2276 von Gravitationswechseln geprägt. Das liegt daran, dass sie der Gravitationskraft ihrer kleinen Nachbargalaxie ausgesetzt ist, die an ihr zerrt und ihr so eine merkwürdig schiefe Form verleiht.
NGC 2276 ist ein echter Sonderling
Durch ihr absonderliches Aussehen wird die vom Hubble-Teleskop abgelichtete Galaxie gleich zweimal in den „Atlas of Peculiar Galaxies“ (zu deutsch: Atlas der eigenartigen Galaxien) aufgenommen, sowohl wegen des einseitigen Spiralarms als auch wegen ihrer schiefen Form. Dieses Buch enthält Aufnahmen der schönsten und absonderlichsten Galaxien, die Forscher:innen seit dem ersten Erscheinen im Jahr 1966 gelungen sind.
Wie lange das Hubble-Teleskop uns noch mit solchen Bildern versorgen kann, ist fraglich, denn nach über 30 Jahren im Weltall kommt es immer öfter zu Fehlfunktionen. Deshalb soll noch in diesem Jahr endlich die Reise des John-Webb-Teleskops beginnen, dem Hubble-Nachfolger.