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Forscher vermuten versunkenen Kontinent im Ozean

Im Atlantischen Ozean könnte es eine Kontinentalplatte geben, die uns bisher verborgen war, weil sie unter Kilometern von Lavagestein verborgen lag.

Island
Ist Island das letzte Überbleibsel eines bisher unbekannten Mikrokontinents? Foto: modified Copernicus Sentinel data (2020)

Eine Wissenschaftlerin der Durham Universität will gemeinsam mit ihrem Team einen versunkenen Mikrokontinent entdeckt haben. Dieses Überbleibsel einer uralten Kontinentalplatte soll unter Island liegen und den Namen „Icelandia“ tragen. Wir verraten dir, was es mit dieser Entdeckung auf sich hat.

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

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Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland. Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Kontinentalplatten und Mikrokontinente

Wie jedes Kind weiß, gibt es auf unserer Erde sieben große Kontinente. Doch unsere Welt befindet sich durch die Kontinentaldrift im ständigen Wandel. Durch die Verschiebung der Kontinentalplatten wurden über die Jahrmillionen immer wieder ganze Landmassen vom Ozean verschluckt.

Gillian Foulger und ihr Team haben die Theorie aufgestellt, dass im Atlantischen Ozean unter der Insel Island ein schon lange versunkener Mikrokontinent liegt. Wie Scinexx berichtet, haben sie ihn auf den Namen „Icelandia“ getauft. Ihre Entdeckungen wurden bei GeoScienceWorld veröffentlicht.

Eine Kontinentalplatte größer als die Nordsee

Wie die Forscherin erklärt, ist der Kern von Iceliandia etwa 450.000 Quadratkilometer groß. Die Kontinentalplatte zieht sich von der Küste Grönlands über Island bis an die Färöer-Inseln heran. Außerdem gibt es einen länglich gestreckten Krustenbereich mit einer Größe von 150.000 Quadratkilometern, der sich nordöstlich von Island erstreckt. Insgesamt ergibt dies eine Gesamtgröße von über 600.000 Quadratkilometern. Damit ist die Kontinentalplatte größer als die gesamte Nordsee mit 575.000 Quadratkilometern.

Island ist das letzte Überbleibsel

Die Wissenschaftler:innen glauben dass die Kontinentalplatte im Ozean versank, als Grönland sich vor Millionen von Jahren von Europa trennte. Der isländische Mikrokontinent wurde dabei im mittelozeanischen Rücken eingeklemmt und über die Jahre gedehnt und gestreckt, wobei er auch von Lava überdeckt wurde. Das ist unter anderem der Grund, warum in dem Bereich der Platte das Meer nur 500 bis 600 Meter tief ist.

Unter dieser Lavaschicht scheint jedoch noch die alte Kontinentalplatte zu liegen. Darauf deuten magnetische Leitfähigkeitsmessungen hin. Heute ist Island das einzige Stück Landmasse des alten Mikrokontinents, dass noch über der Wasseroberfläche liegt.

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Eine andere tektonische Platte könnte schon bald zerbrechen, denn mitten in ihr entsteht langsam, aber sicher, ein riesiges Loch. Die Idee von Kontinentalplatten und ihrer Verschiebung galt lange Zeit als wissenschaftlich umstritten. Heute wissen wir jedoch, dass die Theorie der Kontinentaldrift real ist. Hier findest du noch weitere Theorien, die früher belächelt wurden, aber sich später als wahr herausstellten.

Quelle: Scinexx

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