Im August 2006 entschied die Internationale Astronomische Union (IAU), dem Pluto seinen Planetenstatus abzuerkennen. Doch könnte unser Sonnensystem auch ohne den circa 2.376 Kilometer großen Zwergplaneten über neun Mitglieder verfügen. Seit einigen Jahren schon vermuten Wissenschaftler:innen, dass sich am äußersten Rand des Einflussbereichs der Sonne ein weiteres Objekt verbirgt: Planet Neun (P9).
Planet Neun: Versteckt am Rand des Sonnensystems?
Vermutet wird dieses hypothetische planetare Objekt weit außerhalb des Orbits, in dem sich der Neptun um die Sonne bewegt. „Hypothetisch“, weil bislang noch kein Mensch „Planet Neun“ beobachtet hat. Vielmehr sind es gravitative Auffälligkeiten, die Forscher:innen auf die Idee seiner Existenz brachten.
Studie untersucht den Orbit von P9
Zwei Forscher der Division of Geological and Planetary Sciences am California Institute of Technology (Caltech) haben im Rahmen einer neuen Studie Bestandsdaten gesammelt, um Planet Neun besser kennenzulernen. Eine Reihe numerischer Simulationen habe gezeigt, dass die Bahnverteilung entfernter Kuipergürtel-Objekte („KBOs“ von engl. „Kuiper Belt Objects“) stark von der Masse und den Bahnelementen von P9 beeinflusst werde.
Aus diesen Messungen leiten die Autoren Michael Brown und Konstantin Batygin einige wichtige Informationen über den bislang unentdeckten neunten Planeten unseres Sonnensystems ab. Demnach verfüge das Objekt circa über das 6,2-Fache der Erdmasse und eine große Halbachse von circa 380 Astronomische Einheiten (AE). Zum Vergleich: eine AE entspricht exakt 149.597.870,7 Kilometern.
Übrigens: Die Erde hat einen Durchmesser von gerade mal 12.756,3 Kilometern.
Planet Neun ist uns näher als gedacht
„Bei vielen vernünftigen Annahmen ist Planet Neun näher und heller als ursprünglich erwartet, obwohl die Wahrscheinlichkeitsverteilung einen langen Schweif zu größeren Entfernungen hin enthält und Unsicherheiten in Bezug auf den Radius und die Albedo [(das Rückstrahlvermögen)] von Planet Neun auf schwächere Objekte ergeben könnten“, schreiben die Forscher.
Quelle: Cornell University, Earth and Planetary Astrophysics