Es hat den Anschein, als könne die Wissenschaft alles erklären. Durch unsere Neugierde und Beobachtungsgabe wissen wir, dass die Erde rund und nicht der Mittelpunkt des Sonnensystems ist. Wir wissen ungefähr, wie alt das Universum ist und dass Zeitreisen zumindest theoretisch möglich sind. Dennoch gibt es 4 wissenschaftliche Fragen, auf die wir vermutlich nie eine Antwort bekommen werden. Dabei sind diese Rätsel alles andere als komplex.
Wissenschaftliche Fragen, die uns Kopfzerbrechen bereiten
Würden sich die klügsten Köpfe der Welt versammeln und den leistungsstärksten Quantencomputer besitzen, wären die in diesem Beitrag vorstellten Fragen noch immer nicht beantwortet.
Das liegt nicht an der technischen Umsetzbarkeit oder dem Mangel an Instrumenten, sondern an den Phänomen selbst. Denn diese vier Rätsel berühren in gewisser Weise die Frage nach der Existenz selbst und können auch nicht philosophisch beantwortet werden. Sollte jemand auch nur eine dieser Fragen beantworten, würde das vermutlich unsere Sicht auf die Welt ziemlich auf den Kopf stellen.
Hier sind vier wissenschaftliche Fragen, die sich die Wissenschaft schlicht nicht erklären kann:
Ist der Baum für dich auch so grün?
Aber ein anderer Mensch würde vermutlich in dieselbe Baumkrone schauen und widersprechen. Für diese Person wäre der Baum vermutlich hell- oder dunkelgrün. Dieses Phänomen unterschiedlicher Außenwahrnehmung ist überall zu sehen, zeigt sich jedoch am ehesten im Farbspektrum.
Denn kein Mensch kann die Farben genauso sehen, wie sie ein anderer Mensch sieht. Es ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit, zu sehen, wie jemand ein und dieselbe, beobachtete Farbe wahrnimmt.
Was geschah vor dem Urknall?
Wir werden es vermutlich nie erfahren, was vor dem Big Bang war. Fakt ist, dass es bereits jetzt Zweifel darüber gibt, ob dieser überhaupt stattgefunden habe. Derzeit gibt es verschiedene Alternativen zur Urknalltheorie.
Doch von vorne: Der Urknall ist Objekt eine der interessantesten wissenschaftlichen Fragen überhaupt. Wie konnte aus dem Nichts alles entstehen? Allein hier versagt die menschliche Vorstellungskraft. Der hier zu untersuchende Gegenstand ist so abstrakt, dass es sich fast nicht lohnt darüber nachzudenken. Oder frei nach Stephan Hawking: Sollte etwas vor dem Urknall existiert haben, hat das für uns keinerlei Konsequenzen.
Wie entsteht Bewusstsein?
Es lebt, sagte einst Victor Frankenstein, nachdem ein Blitzeinschlag sein Monster zum Leben erweckt hatte. Bereits vor 200 Jahren widmete sich die Schriftstellerin Mary Shelley in ihrem Roman „Frankenstein“ der Frage nach dem Bewusstsein. Bereits vor diesem Klassiker der Weltliteratur war die menschliche Vorstellung davon geprägt, dass Bewusstsein als Impuls von Außen in den Menschen „hineinfährt“ oder aus ihm „rauskommt“.
Mit der Realität hat das vermutlich sehr wenig zu tun. Selbst wenn wir seit Jahrtausenden mutmaßen, was Bewusstsein ist, und woher es kommt, wissen wir nicht, wie es entsteht. Der britische Philosoph Philip Goff erklärt zumindest, wie wir der Frage näher kommen könnten:
„Man kann nicht in den Kopf eines anderen Menschen steigen und seine Gefühle und Erfahrungen sehen. Würden wir lediglich von dem ausgehen, was wir aus der Perspektive der dritten Person beobachten könnten, gebe es keinen Grund, um Bewusstsein zu definieren. Die besten Wissenschaftler*innen sind in der Lage, unbeobachtbare Erfahrungen mit beobachtbaren Prozessen zu erklären, etwa indem man die Gehirne von Menschen scannt und sich auf Berichte über ihre privaten Erfahrungen verlässt.“
Philip Goff via RealClear Science
Was ist in einem Schwarzen Loch?
Auch dieses Rätsel gehört zu einer der interessantesten wissenschaftlichen Fragen, die sich die Astronomie zur Zeit stellt. Schlimmer noch als beim Urknall, sind die physikalisch nachgewiesenen Zustände am Rande und im Inneren eines Schwarzen Loches alles andere als erklärbar.
Ihre Gravitation ist so gewaltig, dass sie ganze Sterne verschlucken. Vermutlich dreht sich sogar die gesamte Milchstraße um ein supermassereiches Schwarzes Loch. Die Schwerkraft eines Schwarzen Loches verschluckt sogar das Licht. Aufgrund all dieser Eigenschaften ranken sich um diese kosmischen Monster allerhand Spekulationen. Manche Menschen glauben sogar, dass Schwarze Löcher Verbindungen zwischen Universen sind.
Lediglich eine Sache ist sicher: Eine Feldstudie am Rand eines Schwarzen Loches ist unmöglich. Vermutlich wird kein Mensch jemals auch nur in die Nähe eines solchen Himmelskörpers kommen.
Unlösbare wissenschaftliche Fragen sind wichtig
Doch wenngleich diese vier Fragen vermutlich niemals beantwortet werden, sind sie für die Wissenschaft von entscheidender Bedeutung. Würden wir die Neugierde an unserer Umwelt verlieren, gäbe es auch keinen Fortschritt.
Und Entwicklung begann in der Menschheitsgeschichte immer an einem Punkt, an dem eine Frage stehts unlösbar erschien. So fragten sich auch die Menschen in der Antike, ob der Mensch fliegen könne. Ein paar tausend Jahre später können wir diese Frage mit einem Ja beantworten. Vielleicht gelingt uns das ja auch mit einem der hier vorgestellten Rätsel der Wissenschaft.
Quellen: eigene Recherche, RealClear Science
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