Anfang April gab die NASA bekannt, dass ein Team aus Mediziner*innen und Mitarbeitenden des Weltraumunternehmens Aexa Aerospace bereits im Oktober 2021 als Hologramme die ISS besuchten. Der Besuch ist also durchaus ungewöhnlich und erinnert eher an Sci-Fi-Filme als an die Realität. Doch so ist es abgelaufen.
NASA wie im Sci-Fi-Film: Erste Menschen „holoportiert“
Der NASA-Flugchirurg Dr. Josef Smid und der Aexa-CEO Fernando De La Pena Llaca sowie ihre jeweiligen Teams waren die ersten Menschen, die ins All „holoportiert“ wurden. Dabei gab es laut eines Berichts der NASA den „ersten Holoportations-Handschlag von der Erde in den Weltraum“.
Die Forschenden nutzten ein Verfahren, bei dem 3D-Modelle der Beteiligten in Echtzeit konstruiert und übertragen werden. Über Mixed-Reality-Displays können die Teilnehmenden sich dreidimensional sehen. Verwendet wurde in diesem Fall die Microsoft-Hololens-Technologie mit Aexa-Software.
Dr. Josef Smid erklärt dazu: „Das ist eine völlig neue Art der menschlichen Kommunikation über große Distanzen hinweg.“ Außerdem erklärt er, dass es eine „brandneue Art der menschlichen Erforschung“ sei, bei welcher der Mensch in der Lage sei, den Planeten zu verlassen.
„Es spielt keine Rolle, dass die Raumstation 27.500 Meilen pro Stunde und in ständiger Bewegung im Orbit 250 Meilen über der Erde fliegt, Astronaut*innen können drei Minuten oder drei Wochen später zurückkommen, und wenn das System läuft, werden wir live an diesem Ort sein auf der Raumstation.“
Dr. Josef Smid
Neue Form der Kommunikation: Ein Vorläufer
Die NASA demonstriert diese neue Form der Kommunikation als Vorläufer für künftige Missionen.
„Wir werden dies für unsere privaten medizinischen Konferenzen, privaten psychiatrischen Konferenzen, privaten Familienkonferenzen nutzen sowie dafür und VIPs auf die Raumstationen bringen, um Astronaut*innen zu besuchen.“
Dr. Josef Smid
Der nächste Schritt sei es, Holoportation mit Argumented Reality zu kombinieren, um Tele-Mentoring zu ermöglichen. So könnten sich Ausbilder*innen oder die eigentlichen Designer*innen zugeschalten.
Auch auf der Erde könnte es Anwendungen geben. In extremen Umgebungen, wie etwa in der Antarktis oder auf Offshore-Bohrinseln. Diese Art der Technologie könnte Menschen unabhängig von der Entfernung und von den Herausforderungen der Umgebung zusammenzubringen.
Quelle: NASA
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