Seit mehreren Dekaden untersuchen Weltraumforscher und Weltraumforscherinnen den Mond. Das machen sie seit jeher nicht nur im All selbst (ob persönlich vor Ort oder mit Instrumenten), sondern natürlich auch in Laboren auf der Erde. Dabei ist ihnen jetzt ein Durchbruch gelungen, der das Überleben bei kommenden Mond-Missionen sicher könnte.
Weltraumforscher: Pflanzen in Mond-Proben angebaut
Denn zum ersten Mal überhaupt ist es Weltraumforschern und Weltraumforscherinnen gelungen, Pflanzen in Mond-Erde anzubauen. Die entsprechenden Proben stammen vorwiegend aus den vergangenen Apollo-Missionen, darunter auch von Apollo 11 mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin.
Eigenen Angaben gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press nach hatte man keine Ahnung, ob überhaupt etwas aus den Bodenproben vom Mond wachsen könne. Nichtsdestotrotz wollte man es probieren. So wollte man herausfinden, ob man zukünftig auf dem Mond auch Lebensmittel anbauen könnte. Das Ergebnis überraschte einfach alle:
„Heiliger Bimbam. Pflanzen wachsen tatsächlich aus Mond-Kram. Machst du Witze?“
Robert Ferl vom University of Florida’s Institute of Food and Agricultural Sciences
Mond-Erde noch zu hart für Pflanzen
Ferl und sein Team haben für ihre Forschung Acker-Schmalwand, auch bekannt als Schotenkresse, angepflanzt. Das Gute dabei: Alle Samen sind gesprossen. Allerdings lief das Experiment nicht einwandfrei ab. Nach einer Woche setzten die Rauheit und andere Eigenschaften der Mond-Erde den Sprösslingen hart zu. Sie begannen, langsamer als Vergleichspflanzen in simuliertem Mondstaub von der Erde zu wachsen. Die meisten blieben am Ende verkrüppelt.
Dabei stellte man einen Zusammenhang der Ergebnisse mit dem Alter und der einstigen Umweltbedingungen der Mond-Proben her: Je länger diese kosmischer Strahlung und Solarwinden ausgesetzt waren, desto schlechter wuchsen die Pflanzen.
Pflanzen aus Mond-Proben: So geht es weiter
Für die Forschenden sei jetzt der nächste Schritt eigentlich, es direkt vor Ort auf dem Mond mit dem Pflanzenanbau zu versuchen. Dabei sollte gelten, dass man Bodenproben von jüngeren geologischen Orten, zum Beispiel von Lavaströmen, nimmt. Die Umgebung selbst könnte dabei auch verändert werden.
Für neue Untersuchungen möchte man zunächst weitere Schotenkresse in denselben Proben anpflanzen, bevor man vielleicht zu anderen Arten der Vegetation übergeht. Wann wieder Menschen ins All Richtung Mond geschickt werden, steht derweil noch nicht ganz fest: Bei einem Test fiel die Artemis-Rakete für die nächste Mission leider durch.
Quelle: „Plants grown in Apollo lunar regolith present stress-associated transcriptomes that inform prospects for lunar exploration“ (Communications Biology, 2022), Associated Press
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