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Signal aus dem All: Forscher stoßen auf rätselhaftes Objekt

Neutronensterne rotieren in der Regel binnen maximal 23,5 Sekunden um die eigene Achse. Das gilt nicht für ein neu entdecktes Objekt.

Neutronenstern
© Getty Images/Pitris

Ein Team unter der Leitung der University of Sydney hat in der Milchstraßenregion Vela-X 1 eine Entdeckung gemacht. Noch nie hatte man in diesem Gebiet Neutronensterne gesichtet – bis jetzt. Mit Hilfe des MeerKAT-Teleskops gelang den Forscherinnen und Forschern die Messung eines unerwarteten Impulssignals.

Neutronenstern mit „einzigartiger spektro-temporaler“ Emission

In Folge dieses ersten Fundes stieß das Team auf weitere Radiosignale und fand heraus, dass es sich bei ihrer Quelle tatsächlich um einen Neutronenstern handelte. Die Gruppe taufte ihn PSR J0901-4046. Allerdings scheint sich dieses Objekt von den meisten anderen seiner Art zu unterscheiden. Denn „normale“ pulsierende Sterne weisen eine Rotationsperiode von maximal 23,5 Sekunden auf – zumindest alle bislang bekannten, so die Leiterin des Teams, Manisha Caleb.

Die Pulse von PSR J0901-4046 wiederholen sich aber lediglich alle 76 Sekunden. „Es ist ungewiss, wie seine Radioemission erzeugt wird, und stellt unser derzeitiges Verständnis der Entwicklung dieser Systeme in Frage“, schreibt das Team im Rahmen seiner Studie. Die Forscherinnen und Forscher veröffentlichten sie im Fachjournal Nature Astronomy.

„Die Radioemission hat einzigartige spektro-temporale Eigenschaften, wie Quasiperiodizität und partielle Auslöschung, die wichtige Hinweise auf den Emissionsmechanismus liefern. Die Entdeckung ähnlicher Quellen ist aus Beobachtungssicht schwierig, was auf eine größere unentdeckte Population schließen lässt.“

Manisha Caleb et al.

Möglicherweise unbekannter Mechanismus entdeckt

Caleb, ihre Kolleginnen und Kollegen glauben, dass es sich um einen theoretischen ultralangperiodischen Magnetar handeln könnte. Das würde bedeuten, dass sie ein völlig neues radioemittierendes Objekt entdeckt hätten.

Das Auftauchen von PSR J0941-4046 stellt das Verständnis der Wissenschaft über die Geburt und Entwicklung von Neutronensternen in Frage. Der Stern scheint mindestens sieben verschiedene pulsierende Formen zu erzeugen, die möglicherweise mit einem unbekannten physikalischen Mechanismus zusammenhängen. Weitere Untersuchungen stehen bislang aus.

Quellen: The Conversation; „Discovery of a radio-emitting neutron star with an ultra-long spin period of 76 s“ (2022, Nature Astronomy)

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