Derzeit kennt die Astronomie etwa 5.000 Welten außerhalb unseres Sonnensystems. Astronom*innen sprechen hier von sogenannten Exoplaneten. Zwei davon haben Wissenschaftler*innen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun entdeckt. Das Besondere daran: Sie sind zum Greifen nah.
Exoplaneten nahe unseres Sonnensystems entdeckt
Abgesehen von unserer Sonne liegt der nächste Stern vier Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Rede ist vom Proxima Centauri. Das nächste multiplanetare Sonnensystem haben Astronom*innen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun in einer Entfernung von 33 Lichtjahren entdeckt.
In den Größenverhältnissen unserer Heimatgalaxie sind die nun entdeckten Exoplaneten also nur einen Steinwurf von der Erde entfernt. Wie MIT News berichtet, handelt es sich bei den Himmelskörpern und zwei Gesteinsplaneten, die etwa die Größe unserer Erde aufweisen und den Stern HD 260655 umkreisen.
Exoplaneten auf extremen Umlaufbahnen
Der besagte Stern gehört zur Kategorie der Roten Zwerge. Sie sind kleiner und kühler als unsere Sonne und machen etwa zwei Drittel aller Sterne in unserem Sonnensystem aus. Planeten um solche Sterne haben in der Regel eine sehr enge Umlaufbahn. Liegen die Exoplaneten nahe genug an ihrem Heimatstern, drehen sie sich nicht einmal um ihre eigene Achse. In diesem Falle herrscht auf einer Seite immer Tag und auf der anderen ewig währende Nacht, wie es auch mit unserem Erdenmond der Fall ist.
Die Beobachtungen der Astronom*innen legen nahe, dass die beiden Gesteinsplaneten nahe an ihrem Stern liegen müssen. Der auf HD 260655b getaufte innere Planet, braucht für eine vollständige Umdrehung seiner Sonne gerade einmal 2,8 Tage. Dabei ist er 1,2 mal so groß wie die Erde. HD 260655c umkreist den Stern einmal vollständig alle 5,7 Tage und ist 1,5 mal so groß, wie die Erde.
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Entdeckung von großer Bedeutung
Und auch wenn bereits 5.000 dieser Exoplaneten entdeckt wurden, sind die Astronom*innen vom MIT mit ihrem Fund zufrieden. HD 260655 ist so nah an der Erde dran, dass allein die Helligkeit des Sterns ausreicht, um die bereits gefundenen Planeten näher zu betrachten.
„Beide Planeten in diesem System gehören aufgrund der Helligkeit ihres Sterns jeweils zu den besten Zielen für atmosphärische Studien“, sagt Michelle Kunimoto. Sie arbeitet am Institute for Astrophysics and Space Research des MIT. Mittels der erfassten Daten könnte sich zeigen, ob nicht vielleicht doch flüchtige Atmosphären auf diesen Exoplaneten existieren. Außerdem seien laut Kunimoto die beiden Planeten ein ideales Versuchsfeld, um Spuren von Wasser- oder Kohlenstoffverbindungen zu suchen.
Bereits im vergangenem Jahr haben Astronom*innen potentiell bewohnbare Himmelskörper entdeckt. Die sogenannten Hycean-Welten sind teils kleiner und heißer als die Erde, könnten aber Ozeane beherbergen.
Quelle: MIT News
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