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Hatte der Mars früher Kontinente wie die Erde? Studie entdeckt erste Hinweise

Forscher*innen vermuten bereits seit geraumer Zeit, dass es vor circa vier Milliarden Jahren Wasser auf dem Mars gegeben haben muss. Aber hat dieses wirkliche ganze Ozeane gefüllt, sodass einzelne Kontinente wie auf der Erde entstanden waren?

Mars
Im Rahmen aktueller Missionen machen Mars-Rover immer wieder neue Entdeckungen. © Getty Images/ MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Nicht nur die Sonden oder Rover über beziehungsweise auf dem Mars liefern wertvolle Erkenntnisse für seine Erforschung. Ins Rampenlicht rückt aktuell ein 4,5 Milliarden Jahre alter Meteorit vom roten Planeten, der vor elf Jahren auf der Erde entdeckt wurde. Eine neue Studie entschlüsselt, woher er genau kam und lässt neue Theorien über unseren planetaren Nachbarn zu. Hatte der Mars früher Kontinente, wie wir sie von der Erde kennen?

Mars-Meteorit: Wir wissen nun, woher er kommt

Diese These lässt eine neue Analyse des Mars-Meteoriten „Black Beauty“ zu. Man entdeckte ihn 2011 in der Sahara. Inzwischen stellt er für die Wissenschaft ein wertvolles Relikt dar, dessen Untersuchung uns mehr über die frühe Geschichte des roten Planeten verraten soll.

Für eine aktuelle Studie des Objekts kam laut The Guardian eine künstliche Intelligenz zum Einsatz, die verschiedene Krater auf dem Mars analysierte. Damit versuchte man herauszufinden, von wo der „Black Beauty“ stammte, bevor er auf die Erde geschleudert wurde.

Hinweise zu Kontinenten auf dem roten Planeten

Die Wissenschaftler*innen konnten somit auch den Ursprungsort des Mars-Meteoriten ermitteln und erste, vorsichtige Theorien zur frühere Geschichte des Planeten formulieren. Das besondere an „Black Beauty“ ist nämlich, dass „einige Mineralien in dem Meteoriten bis zu 4,5 Milliarden Jahre alt sind“, wie Hauptautor der Studie Dr. Anthony Lagain einordnet. Das entspreche dem ungefähren Alter des Planeten und lässt daher vor allem seine geologische Entwicklung besser nachvollziehen.

Der Ursprungsort des Mars-Meteoriten, der Karratha-Krater, weise eine ähnliche Zusammensetzung wie die Kontinente auf unserer Erde auf. „Es könnte darauf hindeuten, dass diese Region das Relikt sehr alter Kontinente auf dem Mars sein könnte.“, schlussfolgert Legain.

Die Forschung muss weitergehen

Dementsprechend fordert er nun, dass die Region um den Karratha-Krater wesentlich genauer erforscht werden muss. Durch die neue Analyse von „Black Beauty“ ist er guter Dinge, bisherige Wissenslücken zur Geschichte des Planeten füllen zu können.

Doch nicht nur für den Mars, sondern auch für die Erdgeschichte können die Erkenntnisse von Wert sein, erklärt Lagain gegenüber Space.com. Wenn wir verstehen, was vor 4,5 Milliarden Jahren bei unseren Nachbarplaneten passiert es, „füllen wir die Wissenslücke für den gleichen Zeitraum auf der Erde“.

Quelle: The Guardian, Space.com

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