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Leben auf dem Mars? Forschende sind dagegen – aus einem Grund

Der rote Wüstenplanet wird in der Wissenschaft als Alternative zu unserem Heimatplaneten gehandelt. Aber wie realistisch ist es, dass wir die Besiedlung wirklich durchstehen?

Leben auf dem Mars
Das Leben auf dem Mars würde mit einer kleinen Siedlung beginnen. © elenaed - stock.adobe.com

Das Leben auf dem Mars wäre für den Menschen kein einfaches Unterfangen. Die gesamte Umgebung ist nahezu lebensfeindlich und es gilt einige Hürden zu meistern, wenn wir unseren Nachbarplaneten irgendwann besiedeln wollen. Forschende aus aller Welt haben sich zusammengetan und eine Modellstadt entwickelt. Dabei stießen sie auf einen unberechenbaren Faktor, der das ganze Projekt zum Scheitern verurteilen könnte.

Leben auf dem Mars: So sehe es aus

Wenn du rausgehst, trägst du einen Schutzanzug. Die Marsatmosphäre beherbergt nicht genügend Sauerstoff, um unsere Lungen zu füllen. Zudem ist sie wesentlich dünner als auf der Erde. Infolgedessen würde dich ohne Schutz die kosmische Strahlung schnell krankmachen. Doch selbst ohne die Herausforderungen könnte dein menschlicher Körper den Außentemperaturen von minus 63 Grad nicht standhalten.

Für das Leben auf dem Mars müsstest du auch einige weitere Zugeständnisse machen. Du besiedelst den Planeten zusammen mit einer kleinen Gruppe ausgewählter Personen. Die erste Teststadt lautet auf den Namen Nüwa. Das ist zumindest der Name der Modellstadt, die vom Team SOnet bei der MarsSociety eingereicht wurde, wie National Geographic erklärt. An ihrem Entwurf beteiligten sich Ingeneur*innen, Archtekt*innen und andere Forschende. Aber auch Philosoph*innen und Psycholog*innen waren Teil des Projekts.

Modellstadt Nüwa: Die große Herausforderung

Zusammen entwickelten sie ein Konzept für das Leben auf dem Mars. Dabei musst du dir folgender Umstände bewusst sein: In Nüwa könnten des Öfteren Meteroiten einschlagen. Diese dringen leicht durch die dünne Atmosphäre des Wustenplaneten ein. Dein ganzer Körper müsste sich wegen der schwächeren Schwerkraft umstellen. Damit deine Muskeln nicht verarmen, bedarf es extra Trainings.

Das dürfte jedoch kein Problem sein, da für eine erfolgreiche Besiedlung eine Unmenge an Arbeit notwendig ist. Pflanzen und Algenkulturen machen die Hauptmahlzeiten aus und müssen in speziell dafür angefertigten Kabinen angepflanzt und gepflegt werden. Baumaterialien sind zwar begrenzt, aber dennoch gilt es jeden Tag voranzukommen, um das Leben auf dem Mars auch für weitere Gruppen zu ermöglichen.

Das spricht gegen das Mars-Leben

Trotz all der Widrigkeiten gibt es jedoch einen Faktor, den die Forschenden als unberechenbar wahrnehmen. Was passiert mit der menschlichen Psyche? So weit weg von zu Hause und allem, was du kennst, musst du dich mit einer kleinen Gruppe arrangieren. Du könntest schnell einen Lagerkoller entwickeln, der dich depressiv oder gar aggressiv macht.

Die Frage, ob wir für das Weltall überhaupt geschaffen sind, ist daher für die Forschenden keine allein technische. Stattdessen müssen wir tief in uns hineinblicken und uns die Frage stellen: Sind wir dieser Herausforderung überhaupt gewachsen?

Quelle: National Geographic

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