Viele Phänomene und Vorgänge auf der Erde entziehen sich für gewöhnlich unseren Augen und Ohren. Dabei spielt es keine Rolle, wie lebenswichtig die Prozesse in der Luft oder weit unter der Erde sind. Zu ihnen gehört auch die Existenz des Magnetfelds unseres Planeten, an das die meisten womöglich keinen Gedanken verschwenden. Doch jetzt ist es Forschenden und Musizierenden gelungen, seine Eigenheiten in Töne umzuwandeln.
Erde: Der Klang des Magnetfeldes ist abstrakt und unheimlich
Das Magnetfeld der Erde hat seinen Ursprung im äußeren Erdkern, wo flüssige Metalle fließen und so elektrische Ströme entstehen. Diese wiederum erzeugen ein großes elektromagnetisches Feld, das die Erde umhüllt und uns insbesondere vor kosmischer Strahlung und aufgeladene Teilchen, vor allem von der Sonne, schützt.
Abgesehen von den Polarlichtern ist und bleibt es unsichtbar. Forschende der European Space Agency (ESA) haben aber jetzt Daten der Swarm-Satellitenmission aufgegriffen, wie es in einer Mitteilung heißt. Diese sind schon seit fast zehn Jahren damit beschäftigt, das Magnetfeld der Erde zu beobachten.
Mit Hilfe ihrer Aufzeichnungen sowie anderer Quellen hat man nun die magnetischen Signale in Töne umgewandelt:
Töne wie aus einem Horrorfilm
Die daraus resultierende Aufnahme wird von einem durchgehenden, tiefen Grollen begleitet, über das sich in unregelmäßigen Abständen metallische Geräusche – klopfend, schabend, klappernd – ergießen. Eine unheilvolle Geräuschkulisse, die gegenwärtig auch in der Öffentlichkeit erklingt.
Tatsächlich wird das Magnetfeld zwischen dem 24. und 30. Oktober in Kopenhagen zu hören sein und das gleich mehrmals am Tag. Dazu hat man 30 Lautsprecher in den Boden eingelassen, wobei jeder einzelne einen anderen Ort auf der Welt repräsentieren soll. Gleichzeitig will man so illustrieren, wie sich das Magnetfeld in den letzten 100.000 Jahren verändert hat.
Dass man in der Forschung vermeintlich „stummen“ Vorkommnissen Klänge verleihen kann, ist nicht neu. Unter anderem konnte man in der jüngeren Vergangenheit Geräusche eines Schwarzen Lochs mit der Öffentlichkeit teilen.
Quelle: ESA
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