Für die Astronomie dienen riesige Radioteleskope als Hilfsmittel, um die Tiefen des Weltraums zu erkunden. Damit diese keine falschen Ergebnisse liefern und einwandfrei Funktionen, müssen Störfaktoren bedacht werden. Daher findet man sie oft in wenig bis gar nicht besiedelten Gebieten der Erde. Doch ein neuer Satellit in der Erdumlaufbahn könnte für die Weltraumforschung nun zu einem großen Problem werden.
Astronomie: Forscher wegen Satelliten besorgt
Das Problem an BlueWalker 3 von AST SpaceMobile für die Astronomie ist nicht nur, dass er heller als jeder Stern am Nachthimmel scheint, sondern auch starke Radiowellen aussendet. Diese können die Daten von Teleskopen verfälschen, die etwa extreme Jets Schwarzer Löcher beobachten wollen.
Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat daher ein Statement verfasst, indem sie vor dem Satelliten warnen. Darin äußern sie sich „besorgt über die Auswirkungen des kürzlich gestarteten Satellitenprototyps BlueWalker 3 auf die Astronomie“. Der Satellit dient als Mobilfunkmast im Weltraum und und strahlt daher starke Radiowellen in Richtung Erde ab.
Durch seine Installation in der Erdumlaufbahn unterliegt er nicht den sonstigen Vorgaben für Funkruhezonen. Diese befinden sich auf der ganzen Welt verteilt und dienen dazu, dass in ohnehin abgelegenen Teilen der Erde Radioteleskope ungehindert ihrer Arbeit nachgehen können.
Auf der Suche nach einer Lösung
„Der Nachthimmel ist ein einzigartiges Labor, das es Wissenschaftlern ermöglicht, Experimente durchzuführen, die in terrestrischen Laboren nicht durchgeführt werden können. Astronomische Beobachtungen haben Einblicke in die Grundlagenphysik und andere Forschungen an den Grenzen unseres Wissens geliefert und die Sicht der Menschheit auf unseren Platz im Kosmos verändert.“, erklären die Expertinnen und Experten weiterhin.
Sie sehen zwar ein, dass BlueWalker 3 zur Verbesserung der Kommunikation aus der Erde dient. Dennoch wünschen sie sich einen Kompromiss im Sinne der Astronomie. Noch spricht zwar niemand von der Abschaltung des Satelliten, allerdings geben sie zu erkennen, dass man sich in Verhandlungen mit AST SpaceMobile befindet.
Machen sie es genauso wie damals mit Elon Musk?
Die IAU zeigte sich auch schon in der Vergangenheit besorgt über das Satellitennetzwerk von Elon Musks Firma Starlink. Um gegen die Luftverschmutzung vorzugehen, einigte man sich gemeinsam darauf, dass man die Satelliten um 50 Prozent abdunkeln würde – ein Sieg für die Astronomie. Da es sich bei BlueWalker 3 auch nur um den Prototypen eines noch größeren Projekts handelt, muss eine ähnliche Lösung her, fasst National Geografic die Lage zusammen.
Quelle: Internationale Astronomische Union, National Geografic
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