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Weltall: „Höllenplanet“ fasziniert Forscher

Im Weltall gibt so einige heiße Orte und damit sind nicht nur Sonnen gemeint. Ein extrem heißer Exoplanet zieht aktuell die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich.

Mehrere Exoplaneten im Weltall
© Getty Images/ PHOTOSTOCK-ISRAEL/SCIENCE PHOTO LIBRARY

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Damals benannte man die acht Planeten unseres Sonnensystem noch „wandernden Sterne“: Heute trägt jeder der Planeten einen eigenen Namen.

Das Weltall gilt allgemein als sehr kalter Ort und im Vakuum kann kein Leben existieren. Trotzdem gibt es auch Himmelskörper, auf denen extreme Temperaturen vorherrschen und die nicht „Sonne“ heißen. Auf einem besonderen Exoplaneten ist überraschend heiß, doch jetzt gibt es eine Erklärung dafür.

Phänomen im Weltall: Planet Janssen ist extrem heiß

Im Weltall gibt es extreme Temperaturunterschiede, die für den Menschen unmöglich zu überstehen wären. Lebensfeindliche Bedingungen herrschen aber auch auf dem Exoplaneten „55 Cancri e“ vor, den Forschende auch einfach nur Janssen nennen. Dieser befindet sich im Planetensystem Copernicus und ist damit etwa 41 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Copernicus ist auch der Name des im Zentrum befindlichen Sterns, den Janssen umkreist. Im Vergleich zu anderen Exoplaneten des Systems ist Janssen recht nah am Stern und das dürfte die Temperaturen erklären: Die zum Stern gerichtete Seite soll eine Hitze von bis zu 2.300 Grad Celsius aufweisen, während die Nachtseite deutlich kühler ist – dort herrschen „nur“ noch etwa 1.623 Grad. Ein echter „Höllenplanet“ ist das also.

Janssen wurde immer heißer

Die Astrophysikerin Lily Zhao hat mit ihrem Team für eine neue Untersuchung genauer auf Janssen und die anderen Exoplaneten im Copernicus-System geschaut. Von besonderem Interesse waren deren Umlaufbahnen um den zentralen Stern, wobei Janssen die kürzeste Distanz aufweist und in nur 18 Stunden Copernicus einmal umkreist. Zudem befindet er sich auf der Höhe von Copernicus‘ Äquator.

Übrigens: Extrem heiße Planeten gibt es auch in unserem Sonnensystem. Wir erklären dir, warum die Venus so aufgeheizt ist.

Gleichzeitig kam man bei vorherigen Untersuchungen zu dem Schluss, dass ein kleiner roter Zwerg als begleitender Stern das gesamte System einstmals gestört haben muss. Dies hatte zur Folge, dass die Exoplaneten in eine orbitale Ebene mit hoher Neigung zur Drehachse des Sterns gezogen wurden.

Zhao und ihr Team mutmaßen, dass es durch diesen Vorgang zu einer Interaktion mit Janssen mit den anderen gekommen sein muss, weshalb der Planet zusätzlich näher an Copernicus rückte. Da der Stern sich dreht, flacht er leicht ab, wodurch um den Äquator herum eine Beule entsteht und das Gravitationsfeld stärker ist. Janssen muss dadurch zusätzlich angezogen worden sein – und je geringer die Distanz, desto heißer wurde es, wie aus einem begleitenden Artikel hervorgeht.

Quellen: „Measured spin–orbit alignment of ultra-short-period super-Earth 55 Cancri e“ (Nature Astronomy 2022), EurekAlert

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