Vor circa einem Jahr kam es zu einem explosionsartigen Gammastrahlen-Ausbruch im Weltall. Diese Form elektromagnetischer Strahlen ist die stärkste, die die Menschheit kennt. Mithilfe verschiedener Teleskope konnten nun weitere Daten zusammengefasst werden, um das Phänomen zu verstehen. So weiß man beispielsweise, dass bei dem Ereignis Gold entstanden ist. Allerdings gibt es auch einige unerklärliche Details.
Gammastrahlen im Weltall – Ursache strittig
Die Dauer der Explosion im Weltall deutet darauf hin, dass die Supernova eines sterbenden Sterns sie ausgelöst hat. Doch nicht alle Details passen zu dieser Annahme. Denn der Gammastrahlen-Ausbruch GRB 211211A ist schneller verblasst, als es für diesen Fall üblich wäre.
Stattdessen geht der Astronom Wen-fai Fong von einer besonderen Form der Sternverschmelzung aus. Statt einer gewöhnlichen Supernova soll eine Kilonova für das Ereignis verantwortlich gewesen sein. Dabei fusionieren zwei Neutronensterne. Die daraus resultierende Energie setzt sich folglich in Form von Gammastrahlen frei und bahnt sich ihren Weg durch das Weltall.
- Lesetipp: Bei dem bisher heftigsten Gammastrahlenausbruch im Universum vermutete man ein Schwarzes Loch aus Ursache
Was ist ein Neutronenstern? Nähern sich massereiche Sterne dem Ende ihrer Lebensspanne, verdichtet sich ihre Masse. Dabei kann der kritische Punkt für die Supernova, also das letzte, explosionsartige Aufbäumen des Objekts, beginnen oder die Materie verdichtet sich weiter und bildet einen Neutronenüberschuss. Letzterer Fall ist Namensgeber für sogenannte Neutronensterne.
Fusion ließ massenhaft Gold entstehen
Doch an dieser Stelle wird das Ereignis im Weltall noch verwirrender. Auch wenn das schnelle Verblassen der Gammastrahlen sowie ein verräterischer Überschuss im Infrarot-Licht auf eine Kilonova hinweisen, passt der Zeitrahmen nach wie vor nicht. Normalerweise dauern die energetischen Neutronenstern-Kollapse nicht länger als zwei Sekunden an. GRB 211211A hingegen schafft es auf einen astronomischen Rekord von einer Minute.
„Diese unerwartete Entdeckung stellt nicht nur eine große Veränderung in unserem Verständnis dar, sondern eröffnet auch ein neues Fenster für Entdeckungen“, zitiert winfuture Feng. Darüber hinaus ließ sich feststellen, dass bei dem Verschmelzen der beiden Neutronensterne auch massenhaft schwere Metalle, darunter Gold, entstanden sein müssen. Der einminütige Ausbruch im Weltall formte dabei ungefähr die tausendfache Menge des funkelnden Metalls als auf der Erde vorhanden ist.
Quelle: winfuture, eigene Recherche
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