Forschende der Arizona State University (ASU) haben mittels neuer Methoden Daten des NASA-Rovers Curiosity analysiert. Dank Informationen, die das Neutronenspektrometer Dynamic Albedo of Neutrons (DAN) des Fahrzeugs auf dem Mars sammelte, konnten sie große Mengen wasserreichen Opals in Bruchhalos nachweisen.
Opal auf dem Mars
„Unsere neue Analyse der Archivdaten zeigte eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen allen Frakturhalos, die wir viel später im Verlauf der Mission beobachtet haben“, erklärte Travis Gabriel, ein ehemaliger NewSpace Postdoctoral Fellow der ASU. Heute arbeitet er als Forschungsphysiker für die US-Regierung. „Es war unglaublich zu sehen, dass diese Bruchnetzwerke so weit verbreitet und wahrscheinlich voll mit Opal waren.“
Die Forschenden bestätigten, dass die Gesteine im Vergleich zu allem, was das Team zuvor gesehen habe, einzigartig waren. „Diese hellen Felsen leuchteten in unserem Neutronendetektor auf und erzeugten anomal hohe thermische Neutronenzählraten“, so Gabriel.
Die Entdeckung von Opal auf dem Mars ist nicht nur ungewöhnlich, sondern darüber hinaus ausgesprochen bemerkenswert. Denn der Edelstein kann sich in Situationen bilden, in denen Siliziumdioxid in Wasser gelöst wird. Vergleichbar ist das mit Salz in Wasser – ist die Konzentration zu hoch, setzt es sich am Boden ab. Auf der Erde fällt Kieselsäure an Orten wie dem Grund von Seen und Ozeanen aus der Lösung und kann sich beispielsweise in heißen Quellen und Geysiren bilden.
Wasser für die Kolonien
Die Forschenden gehen davon aus, dass der Opal im Gale-Krater in einer modernen Ära des Mars entstanden ist. Ihnen zufolge könnten die unterirdischen Bruchnetze daher weitaus bewohnbarer gewesen sein als es heute auf der Oberfläche des Roten Planeten der Fall ist.
„Angesichts der weit verzweigten Bruchnetze, die im Gale-Krater entdeckt wurden, kann man davon ausgehen, dass sich diese potenziell bewohnbaren Bedingungen unter der Oberfläche auch auf viele andere Regionen des Gale-Kraters und vielleicht auch auf andere Regionen des Mars ausdehnen. Diese Umgebungen hätten sich lange nach dem Austrocknen der alten Seen im Gale-Krater gebildet.“
Travis Gabriel (via Arizona State University)
Für künftige Missionen könnte der Fund von hoher Relevanz sein. Immerhin besteht Opal in erster Linie aus zwei Komponenten: Silizium und Wasser. Astronautinnen und Astronauten könnten sich dieses weit verbreiteten Wasservorkommen zunutze machen und somit den Grundstein für eine erste Kolonie auf dem Mars legen. In einer Menge wie dieser könnte der Edelstein auf diese Weise womöglich sogar die Zukunft der Menschheit auf dem Roten Planeten sichern.
Quelle: „On an Extensive Late Hydrologic Event in Gale Crater as Indicated by Water-Rich Fracture Halos“ (2022, Journal of Geophysical Research); Arizona State University
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