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Universum: Neuer Fund darf laut Forschern eigentlich nicht existieren

Forschende stolpern immer wieder über unerklärliche Phänomene im Universum. Ein jüngst entdecktes Ringsystem zum Beispiel gibt jede Menge Rätsel auf.

Abbildung von Uranus.
© revers_jr - stock.adobe.com

Sonnensystem: Die 8 Planeten im Überblick

Damals benannte man die acht Planeten unseres Sonnensystem noch „wandernden Sterne“: Heute trägt jeder der Planeten einen eigenen Namen.

Auch wenn man innerhalb der Forschung schon eine ganze Menge zum Universum herausgefunden hat und zu wissen glaubt, kommt es doch wiederholt zu neuen Entdeckungen, die alles Bekannte einfach so über den Haufen werfen. Vor Kurzem haben Expertinnen und Experten zum Beispiel ein Ringsystem entdeckt, das jeglichen gängigen Erklärmodellen komplett widerspricht.

Universum: Neuer Ring mit viel zu großem Abstand

Denkt man an Ringe im Universum, fällt einem unweigerlich der Saturn ein. Tatsächlich gibt es aber viel mehr Ringsysteme im All, als man zunächst denken könnte. Und einige von ihnen sind vergleichsweise jung, wie zum Beispiel jenes um den Asteroiden Chariklo. Nun hat ein Team laut einer neuen Untersuchung einen weiteren Ring entdeckt.

Dieser soll sich um den Planetoiden Quaoar befinden. Dabei handelt es sich um ein Objekt in der Nähe des Neptuns mit einem eigenen Weywot genannten Mond. Etwas 1110 Kilometer soll der Durchmesser von Quaoar betragen, weshalb man ihn zu den Zwergplaneten-Kandidaten zählen kann. Dessen Ring soll sich in einem außergewöhnlich großen Abstand von etwa dem Siebenfachen seines Radius aufhalten. Zum Vergleich: Die Hauptringe des Saturn befinden sich in einem Abstand von nur drei Planetenradien.

Auch spannend: Es gibt noch viele weitere Geheimnisse in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. So hat man ein seltsames Leuchten auf Bildern unseres Sonnensystems entdeckt.

Mysteriöser Ring bei Quaoar: Wie kann er existieren?

Quaoars Ring liegt damit sogar außerhalb der sogenannten Roche-Grenze. Diese beschreibt die maximal mögliche Entfernung eines Rings von seinem Himmelskörper, in der er noch aufgrund wirkender Gravitationskräfte überleben kann. Weiter weg würde das Ringmaterial zu einem neuen Mond verklumpen.

Die Roche-Grenze bei Quaoar soll 1.780 Kilometer Entfernung betragen – der Ring ist aber ganze 4.100 Kilometer weit weg. Warum er also entgegen der gängigen Theorien überhaupt so existieren kann, bleibt vorerst schleierhaft.

Neue Überlegungen und Untersuchungen notwendig

Obwohl man noch nicht sicher sagen kann, warum der Fund diese intakte Beschaffenheit aufzeigt, gibt es doch zumindest erste Erkläransätze. So könnte es zum Beispiel sein, dass das Material sehr elastisch ist, weshalb es nicht zusammenkleben bleibt. Die Partikel könnten bei Kollision eher auseinanderfliegen.

Auch externe Gravitationsstörungen wären plausibel, da diese die Kollisionsgeschwindigkeiten der Partikel hoch genug halten könnten, um das Zusammenklumpen zu verhindern. Diese Kräfte könnten in der Tat vom Mond Weywot ausgehen. Es werden aber weitere Studien nötig sein, um dem Geheimnis des neuen Rings in unserem Sonnensystem auf dem Grund zu gehen.

Quelle: „A dense ring of the trans-Neptunian object Quaoar outside its Roche limit“ (Nature, 2023)

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