Unser Universum steckt voller Rätsel und Ungereimtheiten. Eine neue Studie zu Schwarzen Löchern könnte zumindest zwei große, kosmische Rätsel lösen. Jedoch kann es auch sein, dass es sich die Forschenden um den Astrophysiker Duncan Farrah auch etwas zu einfach machen und Zusammenhänge erkennen, wo keine sind.
Schwarze Löcher könnten dunkle Energie „essen“
Doch von Anfang an. Gegenwärtige Modelle unseres Universums sagen aus, dass sich der unendliche Raum ausdehnt. Das soll unter anderem dank dunkler Energie als Gegenpol zur Materie möglich sein. Doch diese mysteriöse Energieform können wir weder sehen, messen noch genauer bestimmen. Dennoch gehen Forschende davon aus, dass es sie gibt uns ganze 70 Prozent unseren Universums ausmacht.
Doch Farrah und Kolleg*innen kamen nun auf eine eigenwillige Idee bei der Beobachtung Schwarzer Löcher. Sie stellten fest, dass einige ältere Exemplare, die sich in massearmen Umgebungen befinden und trotzdem wachsen – und das weit über das prognostizierte Niveau hinaus.
Kann es also sein, dass Schwarze Löcher Dunkle Energie in sich beherbergen, die sich die Objekte so wie der Rest des Universums ausdehnen? Doch wie kann das sein, wenn der dunklen Energie nachgesagt wird, dass sie vor allem abstoßen wirken soll? Und Schwarze Löcher vor allem ihrer starken Gravitation wegen bekannt und damit das komplette Gegenteil sind?
Merkwürdige Koinzidenz gibt Hinweis
Es gibt verschiedene Modelle zu Schwarzen Löchern. Die Allgemeine Relativitätstheorie besagt etwa, dass im Innern der Objekte die sogenannte Singularität herrscht. Doch andere Theorien versuchen diesen Punkt, an dem die Gesetze der Raumzeit nicht mehr gelten, zu umgehen. Bei ebenjenen Ansätzen ergibt sich der Nebeneffekt, dass sich die Schwarzen Löcher zusammen mit dem Universum ausdehnen.
Interessanterweise stellten die Forschenden um Farrah fest, dass die gemessenen Werte mit dieser Theorie stark übereinstimmten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in einem entsprechenden Artikel in The Astrophysical Journal.
Gegenwind vom Kollegium
Doch nicht überall klatscht es Beifall. So zitiert derStandard etwa Physiker Vitor Cardoso. Er beschreibt die Idee als „naiv“ und fügt hinzu, dass Farrahs Theorien von keinen „fundamentalen Prinzipien gestützt“ würden.
Dabei gehört das nicht einmal zu den skurrilsten Annahmen. Andere sind der Überzeugung, dass Schwarze Löcher Türen zu ganze Universen sein könnten. Auch dafür gibt es einige Argumente.
Quelle: „A Preferential Growth Channel for Supermassive Black Holes in Elliptical Galaxies at z ≲ 2“ (The Astrophysical Journal, Februar 2023), „Observational Evidence for Cosmological Coupling of Black Holes and its Implications for an Astrophysical Source of Dark Energy“ (The Astrophysical Journal, Februar 2023), derStandard
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