Die Arbeit der Mars-Rover ist hart und mühsam. Auch für das Bodenteam an der Erde erfordern die Missionen genauste Planung und Steuerung sowie die stetige Überwachung von Signalen und Routen. Allerdings will man in Zukunft noch mehr und vor allem noch schneller Erkenntnisse über den roten Planeten sammeln. Und das soll mit der Methode aus dem bekannten, deutschen Märchen „Hänsel und Gretel“ passieren.
Mars-Rover alleine im rot-trockenen Walde
Die vorgeschlagene Technologie für neue Mars-Rover hört auf den Namen „Breadcrumb-Style Dynamically Deployed Communication Network“ oder kurz DDCN. Die Roboter, die nicht nur fahren, sondern auch tauchen können, sollen kleine Sensoren, die sie „Huckepack“ tragen, auf dem roten Planeten verteilen.
Das Ziel ist es laut der Forschenden der University of Engineering in Arizona, dass die Rover ein Kommunikationsnetzwerk damit erschaffen. Damit will man bisherige technologische Hürden überwinden und schneller geeigneten Wohnraum für bemannte Mars-Missionen auskundschaften.
„Lavaröhren und Höhlen wären perfekte Lebensräume für Astronauten, weil man keine Struktur bauen muss; man ist vor schädlicher kosmischer Strahlung geschützt, also muss man es sich nur hübsch und gemütlich machen“, erklärt der Mitwirkende Wolfgang Fink.
Flexiblere Weltraum-Missionen
Der Vorteil dieser bizarren Technik wäre, dass die Mars-Rover nach bedarf die Minisensoren verteilen könnten. Schwächelt der Kontakt zu anderen Rovern und Robotern stellen diese einen Kommunikationsknoten dar, der das Signal wieder verbessert.
Entsprechend müsste man die Route des maschinellen Erkundungsteams also nicht vorplanen, sondern könnte sich wesentlich freier auf dem roten Planeten bewegen. Die Forschenden um Fink schlagen zwei Ansätze für die Umsetzung vor:
- Der Mutterrover dient als Datensammelstelle von den anderen Mars-Rovern, die mithilfe der digitalen Brotkrumen die Erkundungen durchführen.
- Der Mutterrover dient als Dirigent und steuert die Bewegungen der Roboter, ähnlich wie ein Puppenspieler.
Einsatz auf der Erde ebenfalls denkbar
Diese Idee ist auch nicht gänzlich neu. Doch im Fall von Fink und Kolleg*innen wesentlich weitergeführt als bisher angewendet. Sie sagen, dass nicht nur Mars-Rover dafür profitieren müssten. Auch bei Erkundungstouren auf Asteroiden oder dem Mond könnte man so schneller und effizienter Daten sammeln und das Objekt auskundschaften.
Doch auch auf der Erde hätte die Methode einen direkten Nutzen. Die Schwärme der einzelnen, autonomen Roboter könnten auch bei Such- und Rettungseinsätzen nach Naturkatastrophen zum Einsatz kommen, ohne dass der Kontakt in Höhlenregionen abbricht.
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Quelle: Science Daily
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