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Universum: Forscher entdecken besonders „schräge“ Explosion

Im Universum fliegt viel in die Luft. Doch nicht immer entstehen dabei die immer gleichen Explosionen. Eine sorgt nun für reichlich Kopfkratzen.

Grafische Darstellung einer Supernova im Weltall.
© vit_mar - stock.adobe.com

Was ist eigentlich eine Supernova?

Sterne sterben nicht einfach ohne Weiteres: als Supernova leuchten sie extrem hell und lösen ein echtes Naturspektakel im Universum aus. Wie es zu diesen Explosionen kommt, zeigt das Video.

Zwar bekommen wir auf der Erde in der Regel nichts davon mit. Doch im Universum kommt es immer wieder zu immens großen Explosionen. Doch nicht jedes Inferno sieht genauso aus wie das nächste. Jüngst haben Forscher und Forscherinnen eine Detonation entdeckt, die in kein bekanntes Schema passt.

Universum: So flach war eine Explosion noch nie

An der britischen University of Sheffield haben Expertinnen und Experten bei einem Fund nicht schlecht gestaunt, den sie in einer neuen Studie beschrieben haben. Dabei geht es um eine äußerst seltsame Explosion im Weltall, die sich in einer Entfernung von 180 Millionen Lichtjahren ereignet hat und die man eigentlich schon 2018 registrierte.

Die Explosion hat die Bezeichnung AT2018cow erhalten und wird in Forschungskreisen nur noch die „cow“ („Kuh“) genannt. Wie ein intergalaktischer Wiederkäuer sah das Ereignis zwar nicht aus. Doch wie eine sonst übliche Explosion aber auch nicht. Denn statt in einer Kugelform breitete sie sich nur rein horizontal und damit wie eine flache Scheibe aus. Damit dürfte AT2018cow die flachste Explosion sein, die man jemals im Weltall beobachten konnte.

Auch spannend: Nicht nur die reine Form kann von Interesse sein, sondern auch die Maße: Jüngst machte die Meldung einer riesigen Explosion im Weltall die Runde, die Forschende in diesen Dimensionen noch nie vorher gesehen haben.

„Schräge“ Explosionen sind noch „schräger“ geworden

AT2018cow gehört zu einer extrem seltenen Klasse an Detonationen im Weltall, den „fast blue optical transients“ (FBOTs). Bis heute wurden lediglich vier dieser Art aufgezeichnet und ihnen ist gemein, dass man generell kaum etwas über sie weiß, wie der Astrophysiker Justyn Maund in einem Begleitartikel erklärt:

„Sie verhalten sich einfach nicht so, wie explodierende Sterne sollten. Sie sind zu hell und entwickeln sich zu schnell. Um es einfach auszudrücken, sie sind schräg und diese neue Beobachtung macht sie sogar noch schräger.“

Justyn Maund, federführender Autor der Studie

Unbekannte Entstehung der flachen Explosionsscheibe

Eine sichere Erklärung für das seltene wie seltsame Phänomen gibt es derzeit noch nicht. Lediglich einige Ansätze existieren: So könnten die involvierten Sterne kurz vor ihrem Tod eine Scheibe erschaffen haben. Auch könnte es sich um eine gescheiterte Supernova handeln, wobei der Kern des Sterns zu einem Schwarzen Loch oder Neutronenstern kollabiert, der wiederum den restlichen Stern frisst. Weitere Untersuchungen sind aber definitiv notwendig.

Was ist eigentlich eine Supernova? Wir erklären dir das Weltraumphänomen, wie es dazu kommt und welche verschiedene Ausprägungen es davon gibt.

AT2018cow war der erste wahrgenommene FBOT und zehnmal stärker als eine herkömmliche Supernova. Dabei wurde es so heiß, dass das Licht deutlich blauer schien als sonst, was ein gemeinsames Merkmal der FBOTs ist. Die Forschenden gehen davon aus, dass sich zu den vier bislang bekannten schon bald weitere im Weltall hinzugesellen könnten, die dann hoffentlich neue Erkenntnisse liefern werden.

Quellen: EurekAlert, „A flash of polarized optical light points to an aspherical ‚cow‘“ (Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 2023)

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