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Milchstraße: Forscher untersuchten sie anders – und entdeckten etwas Neues

Die Milchstraße soll anders aussehen, als sie vielerorts visuell dargestellt wird. Dafür gibt es jetzt neue wissenschaftliche Erkenntnisse.

Foto der Milchstraße von der Erde aus beobachtet.
© den-belitsky - stock.adobe.com

Milchstraße - Die wichtigsten Fakten zu unserer Galaxie

Fakten zur Milchstraße

In der Weltraumforschung richtet man den Blick gerne auf einzelne Objekte wie zum Beispiel ferne Sterne, Exoplaneten oder Schwarze Löcher. Aber auch unsere Milchstraße ist von wissenschaftlichem Interesse. Nun gibt es neue Erkenntnisse zu ihrem Aussehen.

Milchstraße: Ursprüngliche Annahmen stimmen womöglich nicht

Einer neuen Studie zufolge habe es zwar bereits viele Arbeiten zur Milchstraße in der Vergangenheit gegeben. Trotzdem galt ihre spiralförmige Erscheinung als nicht gesichert. Vor allem wird sie gemeinhin als Spirale mit vier Armen verstanden. Dies wäre aber eine seltene Form.

Doch genau an diesem Punkt setzt die neue Untersuchung an. Demnach sollen sich Forschung und Öffentlichkeit seit Jahrzehnten geirrt haben. Stattdessen werde tatsächlich nur ein Erscheinungsbild mit zwei markanten Hauptarmen nahegelegt.

Dies geht aus einer Auswertung neuer Weltrauminstrumente hervor. Diese können Entfernungen besser messen und lieferten Daten zu circa 200 Sternen. Diese kombinierte man mit jenen des Gaia-Weltraumteleskops. Darauf aufbauend ließ sich die Milchstraße neu kartografieren.

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OB-Sterne im Fokus neuer Erkenntnisse

Bei der Erstellung einer neuen Karte der Milchstraße schaute das Forschungsteam verstärkt auf sogenannte OB-Sterne. Die sind sehr heiß, massereich, bewegen sich wenig, sind kurzlebig und sehr selten. Auf eine Million Objekte im All soll nur ein solcher OB-Stern kommen. Durch ihre Eigenarten sollen sie sich besonders für Kartierungen eignen.

Unter anderem auch aufgrund ihrer Lokalisierung innerhalb der Milchstraße gehen die Expertinnen und Experten nun davon aus, dass unsere Galaxie eine „zweiarmige Symmetrie“ aufweisen muss. Zudem sollen diese Arme fragmentiert sein und nicht direkt mit der zentralen Galaxie-Ausbuchtung verbunden sein. Dies könnte durch eine Kollision der Milchstraße mit einer anderen Galaxie entstanden sein.

Quelle: „What Does the Milky Way Look Like?“ (The Astrophysical Journal 2023)

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