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„Begegnungen der interstellaren Art“: Forscher untersuchen neue Objekte in unserem Sonnensystem

Im Rahmen einer neuen Studie haben Forscher*innen interstellare Objekte in unserem Sonnensystem untersucht. Dabei stießen sie auf einige interessante Erkenntnisse.

Sonnensystem
© Matthias Haas - stock.adobe.com

Sonnensystem: Die 8 Planeten im Überblick

Damals benannte man die acht Planeten unseres Sonnensystem noch „wandernden Sterne“: Heute trägt jeder der Planeten einen eigenen Namen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass unser Sonnensystem möglicherweise interstellare Objekte (ISOs) „einfängt“. Das könnte es uns ermöglichen, die Entstehung und Entwicklung anderer Planetensysteme zu untersuchen. Obwohl es schwierig ist, diese winzigen Objekte im Weltraum zu finden, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass es eine beständige Population von ISOs in erdnahen Umlaufbahnen geben könnte.

ISOs und Zentauren in unserem Sonnensystem

Eine aktuelle Studie von Diptajyoti Mukherjee und seinem Team an der Carnegie Mellon University untersuchte diese „Begegnungen der interstellaren Art“ mithilfe numerischer Simulationen. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass der massereiche Jupiter eine dominante Rolle beim Einfangen von ISOs in erdnahen Umlaufbahnen spielt, die weit über die Kapazität des Erde-Mond-Systems hinausgeht.

„ISOs, die sich unter den Zentauren verstecken, wurden von Siraj & Loeb (2019) untersucht, aber es wird davon ausgegangen, dass keine bekannten Zentauren einen interstellaren Ursprung haben“, schreiben die Forschenden. „Unsere Studie deutet jedoch darauf hin, dass eine genauere Untersuchung lohnenswert sein könnte.“

Bei diesen „Zentauren“ handelt es sich nicht etwa um pferdeähnliche Sagengestalten, sondern vielmehr um kleine Himmelskörper. Sie haben ihre Umlaufbahnen zwischen den Orbits der vier großen Gasplaneten unseres Sonnensystems.

Es sei unwahrscheinlich, dass gefangene ISOs stabile Umlaufbahnen haben, und ihre Zahl nehme aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Planeten im Sonnensystem mit der Zeit ab. Die Überlebensrate der von der Erde gefangenen ISOs sei mit etwa 130.000 Jahren zudem im Vergleich zum Jupiter mit geschätzten 50.000 Jahren höher. Die meisten dieser Himmelskörper müssten jedoch äußerst klein sein – etwa ein Meter im Durchmesser – vermuten die Forscherinnen und Forscher.

Entstehung und Entwicklung exoplanetarer Systeme

Zukünftige Einrichtungen wie das Vera-Rubin-Observatorium könnten diese schwer fassbaren ISOs möglicherweise entdecken. Die bevorstehende Comet Interceptor-Mission der ESA in Zusammenarbeit mit der JAXA könnte sogar Proben dieser ISOs sammeln. Der Start der Mission ist für das Jahr 2029 geplant.

„Durch die Entdeckung und Untersuchung eingefangener interstellarer Objekte“, so das Team, „können wir etwas über die Eigenschaften und den Ursprung solcher Objekte sowie über die Entstehung und Entwicklung exoplanetarer Systeme und sogar unseres Sonnensystems lernen.“

Quellen: „Close Encounters of the Interstellar Kind: Exploring the Presence of Interstellar Objects in Near Earth Orbit“ (arXiv, 2023)

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