#3 Der Göbekli Tepe
Weniger bekannt als Stonehenge und die Pyramiden ist der Göbekli Tepe (türkisch für „bauchiger Hügel“). Der prähistorischer Fundort liegt 15 Kilometer nordöstlich der südostanatolischen Stadt Şanlıurfa in der Türkei auf dem mit 750 Metern höchsten Punkt der Bergkette von Germuş. Entstanden ist er durch wiederholte Besiedlung.
Schon seit Mitte der 1990er Jahre wird er als Langzeitprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts ausgegraben.
Die archäologischen Funde, die auf diesem Hügel gemacht wurden, stellen eine lange gültige Hypothese in Frage. Denn eigentlich galt es schon immer als nahezu unumstößliche Tatsache, dass die Menschen zuerst ihre Siedlungen errichteten, dann mit dem Ackerbau begannen und schließlich Kultstätten, wie Tempel oder Schreine, errichteten.
So könnten die Erbauer von Göbekli Tepe, der als erster Tempel der Erde gilt und Stonehenge um sechs Jahrtausende voraus ist, aufgrund der überwältigenden Anzahl jagdbezogener Funde auf dem Gelände jedoch Jäger gewesen sein. In gewisser Weise ist Göbekli Tepe ein faszinierendes Rätsel, weil es auf die Bedeutung von Kultstätten in frühen Zivilisationen hinweist.