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Area 51 & Co.: US-Senatoren fordern Veröffentlichung geheimer Alien-Akten

Aliens und UFOs beschäftigen seit geraumer Zeit nicht nur die Popkultur, sondern auch die US-Regierung. Nun sollen Taten folgen.

Ufos am Nachthimmel
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Fermi-Paradoxon: Wo sind die Aliens?

Sind wir Menschen im All wirklich allein? Immer wieder diskutiert die Wissenschaft über die Frage, ob es außerirdisches Leben im Universum gibt. Das Fermi-Paradoxon will die Frage beantworten, warum wir allein sein könnten.

Der Mehrheitsführer im US-amerikanischen Senat, Chuck Schumer, hat zusammen mit einer parteiübergreifenden Gruppe von fünf Senatoren einen bemerkenswerten Vorschlag unterbreitet. Er stellt die konventionellen Ansichten über unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) und „nicht-menschliche Intelligenz“, also Aliens, in Frage. Der Gesetzentwurf stellt die Vermutung in den Raum, dass die US-Regierung oder private Auftragnehmer gefundene UFOs und Beweise für empfindungsfähige, nicht-menschliche Lebensformen verbergen.

Neuer Gesetzentwurf für Aliens

Im Kontext des vorgeschlagenen Gesetzestextes bezieht sich „nicht-menschliche Intelligenz“ auf jede empfindungsfähige, intelligente Lebensform, die nicht menschlichen Ursprungs ist und möglicherweise für UFO-Vorkommnisse verantwortlich ist. Diese kühne Terminologie, die in der parteiübergreifenden Gesetzgebung des Kongresses beispiellos ist, unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der das Thema UFOs nun auf höchster Ebene des Senats behandelt wird.

Dieser bahnbrechende Schritt geht auf die Enthüllung eines verdeckten UFO-Analyseprogramms der Regierung im Jahr 2017 zurück und löste eine weitreichende Untersuchung des Kongresses zu unidentifizierten anomalen Phänomenen (UAP), der neuen offiziellen Terminologie für UFOs, und Aliens aus. Die Behauptungen verschiedener Einzelpersonen und Gruppen über verdeckte UAP-Programme und -Daten ließen die Vermutung aufkommen, dass der Öffentlichkeit wichtige Informationen über lange Zeiträume vorenthalten wurden.

Als Reaktion darauf will Schumer mit seinem Gesetz eine unabhängige, neunköpfige Behörde einrichten, die mit der Sammlung, Überprüfung und Freigabe von UAP-Unterlagen beauftragt werden soll. Wenn dieses Gesetz verabschiedet wird, wird davon ausgegangen, dass alle UFO-Dokumente der Regierung sofort öffentlich zugänglich gemacht werden.

„Glaubwürdige und dringende“ Anschuldigungen

Dieser Vorschlag stützt sich auf schwerwiegende Anschuldigungen von David Grusch, einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter, die dieser bereits 2021 publik machte. Dieser behauptete, dass UFO-Rückhol- und Reverse-Engineering-Programme illegal vor dem Kongress verborgen worden seien. Seine Behauptungen wurden von dem Untersuchungsgremium, das die nationalen Nachrichtendienste beaufsichtigt, Mitte 2022 als „glaubwürdig und dringend“ eingestuft. Der Widerhall von Gruschs Enthüllungen fand sich auch in den Erklärungen von Senator Marco Rubio und dem Abgeordnete Mike Gallagher, die die Existenz dieser geheimen Programme noch glaubwürdiger machten.

„Es gibt vieles, was wir noch nicht über diese UAP wissen, und das ist ein großes Problem“, zitiert die Fraktion der Demokraten im US-Senat Rubio in einem entsprechenden Statement. „Wir haben in den letzten Jahren einige wichtige Schritte unternommen, um die Transparenz zu erhöhen und Stigmata abzubauen, aber es muss noch mehr getan werden. Dies ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, von dem ich hoffe, dass er die Exekutive zu weiterer Zusammenarbeit anspornen wird.“

Gesetz nach Vorbild des JFK Records Act

Im Falle einer Verabschiedung würde Schumers Vorschlag vorschreiben, dass alle „geborgenen UFOs und biologischen Beweise nicht-menschlicher Intelligenz“, die sich im Besitz privater Einrichtungen befinden, im öffentlichen Interesse an die US-Regierung übergeben werden. Darüber hinaus sieht der Gesetzesentwurf einen „Controlled Disclosure Campaign Plan“ vor, der besagt, dass alle Dokumente, die als zu sensibel für eine sofortige Freigabe erachtet werden, systematisch und nach einem festgelegten Zeitplan freigegeben werden.

Konkret vergleicht die Fraktion ihr Vorhaben mit dem President John F. Kennedy Assassination Records Collection Act (JFK Records Act) aus dem Jahr 1992. Ähnlich wie es das neu angedachte Gesetz tun soll, wies dieser die National Archives and Records Administration (NARA) an, eine Sammlung von Unterlagen anzulegen. Diese sollten allerdings keine Informationen über UFOs oder Aliens, sondern Akten beinhalten, die sich auf die Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 bezogen.

„Amerikanische Öffentlichkeit hat ein Recht darauf“

Im Rahmen einer tiefgreifenden Konsolidierung der Befugnisse ermächtigt das Gesetz den Präsidenten als alleinige Instanz, die für die Offenlegung von UFO-bezogenen Aufzeichnungen gegenüber der Öffentlichkeit verantwortlich ist. Dieser entscheidende Aspekt des Gesetzes deutet auf ein erhöhtes Maß an Kommunikation und Koordination zwischen dem Senat und dem Weißen Haus hin.

Für den 26. Juli ist eine Anhörung vor dem House Oversight Committee geplant. An ihr sollen Zeuginnen und Zeugen aus der demokratischen und der republikanischen Regierung teilnehmen, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, Berichte über UAP-Phänomene aus erster Hand zu hören.

„Seit Jahrzehnten sind viele Amerikaner von mysteriösen und unerklärlichen Objekten fasziniert, und es ist längst an der Zeit, dass sie Antworten erhalten“, betonte der Vorsitzende Schumer. „Die amerikanische Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, etwas über Technologien unbekannten Ursprungs, nicht-menschliche Intelligenz und unerklärliche Phänomene zu erfahren.“

Quellen: Unidentified Anomalous Phenomena Disclosure Act of 2023; New York Times; The Debrief; Senate Democratic Caucus

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