Veröffentlicht inScience

Spannender Beweis im Weltall: Das war 20 Jahre lang nur eine Theorie

Ein Wissenschaftsteam hat im Weltall einen ersten konkreten Beweis für eine alte Theorie entdeckt. Diese betrifft Exoplaneten und ihre Umlaufbahnen.

Grafische Darstellung eines Exoplaneten mit einem Mond.
© dengess - stock.adobe.com

Planeten im Sonnensystem sind rund – aber warum ist das so?

Warum sind Planeten im Sonnensystem rund?Flat Earther glauben daran, dass die Erde eine Scheibe ist. Wissenschaftliche Beweise zeigen, dass diese Theorie falsch ist.Tatsächlich sind sogar alle Planeten im Sonnensystem weitestgehend rund.Wie konnte sich diese Kugelform bei den Planeten durchsetzen?

Viele Dinge sind bereits über das Weltall schon lange bekannt und dabei könnte man glatt den Eindruck erhalten, dass sie in Stein gemeißelt sind. Vieles gilt jedenfalls als sehr sicher, andere Vorstellungen konnten wiederum bislang nicht bewiesen werden. Nun aber gelang Forscherinnen und Forschern ein erster Beweis für eine Theorie, die schon seit 20 Jahren existiert.

Im Weltall möglich: 2 Exoplaneten auf einem Orbit

Lange Zeit hielt sich die Vorstellung zum Weltall hartnäckig, dass sich nur ein Planet auf einen Orbit aufhalten kann. In unserem Sonnensystem gilt das ebenso: Die Erde befindet sich auf ihrer ganz eigenen Umlaufbahn, genau wie Merkur, Venus, Mars und Co. auch. Doch seit etwa zwei Jahrzehnten gibt es die Idee, dass auch zwei Planeten einen Stern auf der gleichen Bahn umkreisen können.

Einen wirklichen Beweis gab es bislang noch nicht. Lediglich sogenannte Trojaner sind bekannt – Asteroiden, die zum Beispiel Jupiter vorauseilen oder folgen, weil sie sich in einem Bereich befinden, wo sie durch die kombinierten Gravitationen des Planeten und der Sonne festgehalten werden – der Lagrange-Zone. Theoretisch könnte aber so auch ein zweiter richtiger Planet entstehen, ein Exotrojaner, wenn genügend Material eingefangen würde.

Was sind Exoplaneten? Wir sagen, welche verschiedenen Arten es von ihnen gibt und was sie auszeichnet.

Trümmerwolke beweist: 2 Planeten auf gleichem Orbit können existieren

Einen solchen in all seiner Pracht hat man bis heute noch nicht gefunden. Allerdings haben Forscherinnen und Forscher eine spannende Entdeckung beim Exoplaneten PDS 70 b gemacht. Hinter diesem hat man nämlich eine Trümmerwolke gefunden, die entweder auf einen zerstörten Planeten verweist oder auf einen, der sich gerade in der Entstehung befindet. Dies sei ein erster Beweis, dass die Theorie tatsächlich stimmen soll.

PDS 70 b umkreist einen Stern in 400 Lichtjahren Entfernung. Die Wolke wurde dabei vom Forschungsteam in Archivaufnahmen des ALMA-Radioteleskops der Europäischen Sternwarte ESO ausfindig gemacht. Die Trümmer sollen eine Masse von etwa dem Doppelten des Mondes haben, was für einen kleinen Planeten ausreicht. Die Möglichkeit, dass sich gleich zwei Planeten die Dauer eines Jahres und ihre Bewohnbarkeit teilen, soll die Forschenden verblüfft haben.

Für eine finale Bestätigung muss sich die Wissenschaftsgemeinde allerdings noch etwas gedulden. Ab 2026 soll das ALMA-Teleskop aber dazu in der Lage sein, die notwendigen Beobachtungen im Weltall zu ermöglichen.

Quelle: „Tentative co-orbital submillimeter emission within the Lagrangian

region L5 of the protoplanet PDS 70 b“ (Astronomy & Astrophysics 2023)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.