Im Weltraum ist die Hölle los. Das zumindest meinen einige Forschende, die die Sichtung eines spektakulären Himmelsphänomen in helle Aufregung versetzt. Auf der Oberfläche eines Kometen kommt es momentan zu gewaltigen Vulkanausbrüchen. Mit etwas Glück kann man diese auch von der Erde aus beobachten.
Seltenes Schauspiel: Vulkane brechen auf Kometen aus
Regelmäßige Vulkanausbrüche auf der Oberfläche des Himmelskörpers 12P/Pons-Brooks, kurz 12P, verpassten ihm den Spitznamen „Teufels-Komet“. Eine besonders heftige Eruption ereignete sich vor über zwei Wochen, wie das Wissenschaftsportal LiveScience berichtet. Es ist bereits das dritte Mal seit Juli, dass Forschende auf 12P ein solch seltenes Spektakel beobachten konnten.
Der Himmelskörper mit dem infernalen Spitznamen gehört zur Gruppe der kryovulkanischen Kometen. Das heißt, dass 12P wie die meisten Kometen aus einem harten Kern aus Eis, Gas und Staub besteht, der von einer nebeligen Gaswolke, auch Koma genannt, umgeben ist. Im Unterschied zu nicht-vulkanischen Kometen jedoch wird der Kern von 12P durch Sonneneinstrahlung so stark erhitzt, dass er Eruptionen erzeugt. Diese bewirken eine Expansion sowie ein grelles Aufleuchten des Komas, weshalb sie oft mit dem Ausbruch eins Vulkans auf der Erde verglichen werden.
Die gewaltigen Vulkanausbrüche auf P12 formen auf seiner Oberfläche Gesteinsformationen, die wie Hörner aussehen. Dies, die höllische Hitze und sein infernales Leuchten brachten ihm unter Forschenden den Spitznamen „Teufels-Komet“ ein. Aufgrund der verstärkten vulkanischen Aktivität verändert P12 seine Oberfläche ständig.
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Wie nah wird 12P der Erde kommen?
Diese Phänomene machen 12P für Astronominnen und Astronominnen zu einem besonders aufschlussreichen Himmelskörper. Von Vorteil ist, dass er sich aktuell recht nah der Erde befindet.
Der Komet umkreist die Sonne auf einer ellipsenförmigen Umlaufbahn. Dabei braucht er etwa 71 Jahre für eine vollständige Umrundung, während er sich jedoch zumeist im nur schwer einsehbaren äußeren Sonnensystem aufhält. Aktuell befindet sich 12P jedoch in gut einsehbarer Position.
Dass er von seiner Bahn abkommt und der Erde zu nah kommt, ist aber unwahrscheinlich, bestätigt LiveScience. Berechnungen zufolge soll 12P der Erde am 2. Juni nächsten Jahres am nächsten kommen. Doch mit einer Distanz von 231,9 Millionen Kilometern ist er auch dann noch gut 1,5-mal weiter von der Erde entfernt als die Sonne.
Findige Himmelsguckerinnen und -gucker sollten sich dennoch den späten Mai/frühen Juni 2024 dick im Kalender notieren. Wegen der starken Eruptionen und seines grellen Lichtes dürfte der „Teufels-Komet“ dann nämlich auch mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen sein.
Quelle: LiveScience
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