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NASA empfängt Signal aus 16 Millionen Kilometern Entfernung: „Entscheidender Meilenstein“

Dieses Experiment war für die NASA ein voller Erfolg. Mit Hilfe modernster Lasertechnik erschließen sich nun ganz neue Möglichkeiten in der Raumfahrt.

Das Logo der NASA.
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312.000 Beschäftigte, 40 Missionen: Was ist die NASA?

Mondlandungen, wissenschaftliche Experimente und das Weltall. Was genau ist die NASA?

Daten von der Erde bis tief in den Weltraum und wieder zurück zu senden, stellt die Raumfahrt vor eine große Herausforderung. Mit einem erfolgreichen neuen Experiment könnte die NASA ein großes Problem nun überwunden haben. Dies könnte nicht nur neue Wege für die Forschung schaffen, sondern auch die Besiedlung des Alls begünstigen, sagen Forschende. Alle Hintergründe erfährst du hier.

NASA: Super-Laser sendet erfolgreich Signale

Unter dem Namen Deep Space Optical Communications (DSOC) forscht die NASA seit einigen Jahren zu Laser-getragener Kommunikation, die Raumfahrzeuge auch in den Tiefen des Weltalls stabil und verlässlich mit der Erde verbinden soll. Dabei machten die Forschenden des Jet Propulsion Laboratory der amerikanischen Weltraum-Behörde nun einen gewaltigen Schritt nach vorne, wie diese in einem Artikel festhielten. Erstmals gelang es den Forschenden, ein Datensignal per Laser bis weit hinter den Mond und zurück senden.

Herzstück des Experiments ist ein gewaltiger Nah-Infrarot-Laser an Board des Raumschiffs Psyche, das aktuell zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter reist. Dieser hat vergangene Woche erfolgreich ein optisches Signal zurück zum Hale Teleskop in Kalifornien gesendet. Der mit Testdaten gefütterte Laserstrahl legte dabei eine Strecke von 16 Millionen Kilometern zurück. Das entspricht dem 40-fachen der Entfernung zwischen Erde und Mond.

Ungewöhnliche Beobachtungen im All: Diese fünf mysteriösen Vorkommnisse auf der ISS lassen teils selbst Forschende verwirrt zurück.

Forschende begeistert über „erstes Licht“

Erstaunlich ist dabei, wie schnell das Experiment vonstatten ging. Gerade einmal 50 Sekunden brauchte der Laser, um klar zu entschlüsselnde Daten von Psyche aus zur Erde zu senden.

Als das Forschungsteam der NASA „erstes Licht“ empfing, wie es im Fachjargon heißt, war die Aufregung entsprechend groß. Bei dem geglückten DSOC-Experiment handelte es sich um die weiteste jemals getestete optische Kommunikation.

Der Erfolg von DSOC könnte nun bewiesen haben, dass sich mittels Lasertechnologie mit bis zu hundertmal größeren Datenübertragungsraten zwischen der Erde und weitentlegenen Raumfahrzeugen kommunizieren lässt als mit herkömmlichen Radiofrequenzen. Dabei machen sich beide Varianten elektromagnetische Wellen zunutze, wobei jene bei Nah-Infrarot-Laser deutlich enger ausfallen. Das erlaubt ihnen mehr Daten zu transportieren.

Wichtig für die Besiedlung des Mars?

Das Plus an Daten dürfte in Zukunft Menschen und Robotern bei wissenschaftlichen Weltraummissionen unterstützen, schreibt die NASA. Dabei haben die amerikanischen Weltraumforscherinnen und -forscher scheinbar schon einen speziellen Einsatzort ins Auge gefasst.

„Erstes Licht zu erhalten ist einer von vielen entscheidenden Meilensteine für DSOC in den kommenden Monaten“, lässt Trudy Kortes, Leiterin für Technologiedemonstrationen im Space Technology Mission Directorate in Washington, verlautbaren. „Dies ebnet den Weg zu einer Kommunikation mit höherer Datenrate, mit der wissenschaftliche Informationen, hochauflösende Bilder und Videostreams übertragen werden können, um den nächsten großen Schritt der Menschheit zu ermöglichen: die Entsendung von Menschen zum Mars“.

Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Nach dem geglückten Experiment, möchte man bei der NASA nun das Laser-System weiter verbessern. Zukünftige Experimente sollen zeigen, dass DSOC Datenübertragungen mit hoher Bandweite aus verschiedenen Entfernungen zur Erde sicher durchführen kann.

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Quelle: NASA Jet Propulsion Laboratory

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