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Diese Sterne sind vor 70 Jahren verschwunden – keiner weiß, wo sie sind

Das Weltall ist riesig, da kann schon mal etwas verloren gehen. Dass einige Sterne vor etwa 70 Jahren einfach so verschollen gegangen sind, kann man sich aber bis heute nicht erklären.

Foto des Sternenhimmels mit der sichtbaren Milchstraße.
© Mohwet - stock.adobe.com

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Forscherinnen und Forscher haben am 19. Juli 1952 den Blick ins Weltall gerichtet und einige Sterne beobachtet. Doch als sie wenig später erneut hochschauten, waren sie auf einmal weg. Damals wie heute weiß man nicht, was genau geschehen war. Ein Forschungsteam unternimmt nun den erneuten Versuch einer Aufklärung.

Verschwundene Sterne: Neue Suche nach ihrem Verbleib

Eine Expertengruppe vom Institut für Astrobiologie am CSIS-INTA in Madrid hat eine neue Studie in die Wege geleitet, um eine endgültige Antwort auf die seit mehreren Jahrzehnten bestehende Frage zu finden. Dazu gehört unter anderem auch die Frage, ob die Sterne wirklich verschwunden sind oder ob nicht doch etwas anderes mit ihnen passiert ist.

Dafür inspizierte man sowohl alte als auch neue Bilder und schaute nach Spuren, allerdings vergeblich. Auch überprüften sie, ob das erste Bild mit den drei Himmelskörpern überhaupt korrekt war und nicht doch einen Fehler aufwies. Aber auch hier konnte das Team nichts feststellen – die Objekte haben also tatsächlich existiert. Dabei hielt man fest, dass das „Profil keine Beweise für eine sich bewegende Quelle wie ein Flugzeug, einen Asteroiden oder ein elementares Partikel“ enthielt. Sogar einen simplen Defekt der Fotoplatte hat man ausgeschlossen.

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Sind sie gleichzeitig erloschen?

Neue Überlegungen zum Verbleib der Sterne gibt es zwar, allerdings sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst noch nicht ganz von ihnen überzeugt. Bei einer Theorie geht man davon aus, dass alle drei Objekte schlichtweg zur selben Zeit erloschen sind. Das ist zwar möglich, aber doch sehr unwahrscheinlich.

Denn dazu hätten die Sterne besonders nahe beieinander gewesen sein müssen, damit man ihr Verschwinden auch auf der Erde als gleichzeitiges Ereignis hätte wahrnehmen können. Zugleich würde das auch bedeuten, dass sie viel näher an der Erde hätten sein müssen.

Auch Gravitationslinseneffekt theoretisch möglich

Alternativ ist auch der sogenannte Gravitationslinseneffekt eine mögliche Erklärung. Der kommt dann zustande, wenn ein massives Objekt das Licht unterbricht und so verzerrt, dass Dinge näher erscheinen. Aber für diesen Fall hätte es eine „signifikante“ Häufung von massiven Objekten geben müssen, um drei Bilder zu erzeugen.

Bislang muss sich das Team ebenfalls geschlagen geben, eine wirklich schlüssige Antwort konnte man auch nicht finden. Was bleibt, ist weiterzuforschen und herauszufinden, wie die Sterne verschwunden sind und ob es überhaupt jemals drei waren.

Quelle: „A bright triple transient that vanished within 50 minutes“ (Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 2023)

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