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Archäologischer Fund in Irland: Mysteriöse Steine dienten als „Tor der Toten“

Es gibt Länder, in denen Archäolog*innen häufig fündig werden. Irland ist nicht gerade bekannt dafür, dennoch konnte man vor kurzem einen großen Fund machen.

Hände graben mit Werkzeugen an einem archäologischen Fund.
© Mariana Rusanovschi - stock.adob

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Bei einem archäologischen Fund in der Stadt Baltinglass im Osten Irlands entdeckten die Forscher*innen eine Gruppe von Steinen. Das Besondere daran ist, wozu sie vor sechstausend Jahren benutzt wurden.

Archäologischer Fund: Das entdeckten die Wissenschaftler*innen

Viele Relikte vergangener Zeiten verbergen sich in Europa, zahlreiche Ausgrabungen finden dabei in Italien oder Griechenland statt. Gerade Länder im Norden Europas sind nicht gerade berühmt dafür, dass dort viele archäologische Funde gemacht werden. Dennoch konnten Forschende in Irland mithilfe modernster Methoden eine rituelle Stätte aufdecken, die zum letzten Mal vor langer Zeit genutzt wurde.

Offenbar entdeckten die Forscher*innen eine Gruppe von Steinen und Erdwerken, die in den Hügeln der Gegend verteilt waren. Bis zu dem archäologischen Fund dachte auch der Leiter der Studie, in der die Gruppe ihre Ergebnisse bekanntgab, dass sich derart alte Relikte in der Gegend nicht finden ließen. James O´Driscoll, ein schottischer Archäologe, erklärte laut Live Science, dass er höchstens von bronzezeitlichen Funden in der Region ausgegangen sei. Die rituelle Stätte stammt aber wohl aus der Steinzeit, von vor etwa sechstausend Jahren.

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So wurde die Entdeckung gemacht

Da die Menschen damals noch keine großen Werkzeuge zur Verfügung hatten, sind die Ausmaße der Ritualstätte laut O´Driscoll beeindruckend. Der archäologische Fund erstreckt sich über etwa vierhundert Meter, es müssen also gewaltige Mengen an Zeit und Ressourcen in den Ausbau des Ortes gesteckt worden sein.

Die Nutzung des Monuments lässt sich demnach aus seinem Aussehen schließen. So wurde dieses wohl für eine Prozession genutzt, um die Verstorbenen ins Jenseits zu begleiten, es diente laut dem Chef des Teams also als „Tor der Toten.“

Die Methode, mit der die Wissenschaftler*innen die Stätte aufspürten, war bislang für die Archäologie völlig unbekannt. So nutzte das Team die Lidar-Technologie, bei der ein Flugzeug über ein Gebiet fliegt und mit Laserstrahlen die Topographie ausmisst. Dadurch ließ sich ein 3D-Modell der Landschaft erstellen, mittels dessen die Forschenden auf den archäologischen Fund stießen.

Quellen: Live Science, „Exploring the Baltinglass cursus complex: routes for the dead“ (Antiquity, 2024)

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