Veröffentlicht inScience

„Wichtigste Voraussetzung für Leben“: Exoplanet hat wohl eine Atmosphäre

Es gibt einige Voraussetzungen, damit Leben auf einem Planeten entstehen kann. Wasser und eine Sonne sind einige davon, aber es geht auch nicht ohne eine gute Atmosphäre.

Exoplanet im freien Weltall.
© Ferenc - stock.adobe.com

Was sind Planeten? So werden die Himmelskörper klassifiziert

Unser Sonnensystem beherbergt zahlreiche kugelförmige Himmelskörper, die wir als Planeten bezeichnen.Doch welche Bedingungen muss ein solcher Himmelskörper eigentlich erfüllen, um als Planet klassifiziert zu werden?

Es gibt nicht nur Planeten, die um unsere Sonne kreisen. Auch andere Sterne haben ihre Trabanten – einen solchen nennt man Exoplanet. Einer dieser Himmelskörper wurde nun genauer untersucht, mit überraschenden Ergebnissen.

Exoplanet: Das konnten Forschende entdecken

Seit einigen Jahren bewegt sich das modernste Teleskop aller Zeiten in der Umlaufbahn der Erde. Das James Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat die Fähigkeit, mithilfe seiner fortschrittlichen Instrumente völlig neuartige Messungen vorzunehmen. Die Bilder vom Universum, die damit bereits geschossen werden konnten, brachten in vielen Fällen die Wissenschaft schon weiter. Verstärkt richtet die NASA nun auch die Aufmerksamkeit auf Himmelskörper, die bislang unsichtbar geblieben waren. Das sind vor allem weit entfernte Exoplaneten in anderen Sonnensystemen.

So untersuchte das JWST vor kurzem den Himmelskörper 55 Cancri e, einen heißen, felsigen Planeten, der etwa 41 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Durch seine Wärme war seine Existenz den Wissenschaftler*innen bereits bekannt, doch sie hofften, mithilfe des JWST noch mehr über ihn zu erfahren. Das Ergebnis verblüffte auch den verantwortlichen Teamleiter Renyu Hu: „Ich bin begeistert, dass wir endlich Antworten auf unsere Fragen erhalten!“, erklärte er der NASA zufolge. Denn anscheinend verfügt der Exoplanet über eine starke Atmosphäre.

Lesetipp: Planet 9: Hinweise verdichten sich, zeigt Studie

Hier könnte es Leben geben

Zwar war es dem JWST nicht möglich, ein direktes Foto des Himmelskörpers zu schießen, da dieser meist in einem ungünstigen Verhältnis zur Erde steht. Stattdessen wurden jedoch minimale Lichtveränderungen in dem betreffenden System gemessen, was die Forscher*innen Rückschlüsse auf den Exoplaneten selbst ziehen lässt. So konnte durch die Lichtverschiebungen ermittelt werden, dass Energie von der Tag- zur Nachtseite des Planeten transferiert wird. Das ist allerdings nur mit einer relativ dichten Atmosphäre möglich.

Woher die Schicht aus Gasen kommt, die den felsigen Exoplaneten umgibt, bleibt jedoch ein kleines Rätsel. Möglich ist laut Renyu Hu zum Beispiel, dass der Magmaozean, den es auf der überaus heißen Welt geben muss, ständig Gase absondert. Diese Gase würden dann die Druckschicht bilden. Was auch immer der Grund sein mag: „Wir müssen verstehen, was eine Atmosphäre […] ermöglicht: Sie ist die wichtigste Voraussetzung für Leben“, erklärt Hu.

Quellen: NASA Science

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.