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Mysteriöses Loch auf dem Mars: Niemand weiß, was sich darin verbirgt

Neben Einschlagskratern finden sich auf dem Mars auch unzählige Löcher, deren Ursprung unter der Erde liegt. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Arsia Mons-Grube.

Arsia Mons-Grube auf dem Mars
u00a9 NASA/JPL-Caltech/UArizona

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Die Erforschung des Mars durch Menschen erfordert effektive Unterkünfte, um sie vor Strahlung, Temperaturschwankungen und Staubstürmen zu schützen. Eine mögliche Lösung liegt in unterirdischen Lavaröhren. Diese natürlichen Formationen könnten ideale Behausungen bieten, da sie Schutz bieten.

Mars: Die Arsia Mons-Grube

Der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) der NASA hat hochauflösende Bilder aufgenommen, die auf eben solche Röhren hindeuten. Die Bilder zeigen Universe Today zufolge Gruben und eingestürzte Abschnitte, die als Skylights bekannt sind und möglicherweise zu diesen unterirdischen Strukturen führen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist eine Grube in der Region Arsia Mons, die zur Tharsis Montes Vulkan-Gruppe gehört.

Arsia Mons, zusammen mit Pavonis Mons und Ascraeus Mons, befindet sich auf dem Tharsis Bulge. Dieses vulkanische Plateau erhebt sich etwa 10 Kilometer über das mittlere Oberflächenniveau des Mars. Die vulkanische Geschichte der Region hat wahrscheinlich zahlreiche unterirdische Lavaröhren geschaffen, obwohl ihre genaue Natur ungewiss bleibt.

Auf der Erde bilden sich Lavaröhren in vulkanischen Regionen wie Hawaii, wenn flüssige Lava unter der Oberfläche fließt und nach dem Abfließen der Lava hohle Tunnel hinterlässt. Diese Röhren können einstürzen und Skylights oder Einsturzkrater bilden. In Hawaii reichen die Einsturzkrater von sechs bis 186 Meter Tiefe und von acht bis 1.140 Meter Breite. Die Arsia Mons-Grube, etwa 178 Meter tief, deutet auf ähnliche Strukturen auf dem Mars hin.

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Außerirdisches Leben nicht ausgeschlossen

Auch der Mond bietet Einblicke in Lavaröhren. Lunare Lavaröhren, wie die in Mare Tranquillitatis, sind thermisch stabil und strukturell solide. Diese Röhren schützen vor extremen Temperaturschwankungen, Strahlung und Mikrometeoriten und eignen sich daher ideal für zukünftige lunare Behausungen. Das Problem: Niemand weiß, was sich an ihrem Grund befindet.

Ein Bild zeigt die beleuchtete Seitenwand der Arsia Mons-Grube. Das könnte darauf hinweisen, dass es sich nur um eine zylindrische Grube und nicht um einen Eingang zu einer Lavaröhre oder Höhle handelt. Solche Strukturen, ähnlich wie die Einsturzkrater auf hawaiianischen Vulkanen, entstehen durch tiefere Einbrüche und verbinden sich nicht mit langen Höhlen oder Lavaröhren.

„Aber warum ist die Erforschung von Höhlen und deren Erkundung auf dem Mars so wichtig“, fragt die Europäische Weltraumorganisation (ESA). „Der wichtigste Punkt hängt mit der Suche nach außerirdischem Leben zusammen.“ Demnach könnten sich in Höhlen wie der Arsia Mons-Grube Wasserablagerungen befinden, die sich an der Oberfläche des Mars nicht bilden könnten. Die Wechselwirkung zwischen Wasser, vulkanischer Hitze und besonderen Mineralien „könnte ein günstiges Umfeld für die Erhaltung und Entwicklung von mikrobiellem Leben geschaffen haben“.

Quelle: Universe Today; Europäische Weltraumorganisation

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